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Stadt Salzgitter bekommt rührendes Geschenk – hier werden einige Tränen fließen

In Salzgitter wurde ein ganz besonderer Ort geschaffen – leise und voller Mitgefühl. Hinter dem Projekt steckt eine starke Botschaft.

Salzgitter
© IMAGO/Pond5 Images

Die Stadt Salzgitter – alles andere als „Salzghetto“

Salzgitter ist eine Stadt, die oft mit Industrie, Stahlwerken und klaren Kanten assoziiert wird. Doch jetzt gibt es hier einen Ort für die leisen, herzlichen Töne – einen Ort voller Mitgefühl und Menschlichkeit.

Die Stadt Salzgitter hat ein Geschenk bekommen, das genau den Menschen einen Raum gibt, die nach diesen leisen Tönen suchen. Ein Geschenk, das Menschen in dunklen Stunden auffängt – und dabei so schlicht wie berührend ist. Wer diesen Ort betritt, spürt sofort: Hier darf man traurig sein.

Salzgitter: Ein Platz für Tränen und Hoffnung

Am Mittwoch (18. Juni) wurde auf dem Friedhof in Salzgitter-Lebenstedt ein ganz besonderes Projekt eingeweiht: Die erste „Trostbank“ der Stadt. In einer feierlichen Zeremonie übergab die „Hospiz-Initiative Salzgitter“ die Bank an die Öffentlichkeit.

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Die Trostbank am Urnengräbersammelfeld VIII ist ein Ort der Begegnung – für alle, die trauern, zweifeln, still leiden. Man braucht sich nicht anzumelden. Man setzt sich einfach. Jeden Mittwoch sitzen dort ab 14 Uhr geschulte Trauerbegleiter der „Hospiz-Initiative Salzgitter“. Sie hören zu, sie halten aus, sie geben Halt. „Niemand soll in seiner Trauer allein sein“, so das erklärte Ziel der Initiative.

Ein Zeichen der Menschlichkeit

Die Idee dahinter: Viele Menschen fühlen sich nach einem Todesfall allein. Freunde und Bekannte ziehen sich zurück. Gespräche bleiben aus. Die Trostbank soll das ändern.

Auch digital geht das Angebot weiter: Am benachbarten Infokasten finden Trauernde nicht nur Flyer, sondern auch einen QR-Code. Scannt man ihn mit dem Smartphone, öffnet sich die Website der Hospiz-Initiative – mit Trostgeschichten, Gedichten und Musik. Die Texte stammen von den Salzgitteranerinnen Doris Engels und Manuela Herzog.

Hilfe aus Salzgitter – für Salzgitter

Hinter dem Projekt stehen viele helfende Hände aus der Region. Die Ehrenamtlichen Monika Metze, Hanni Inschläger und Christiane Voss brachten die Idee nach Salzgitter. Die Bank und die Wegweiser wurden in der Tischlerei des CJD gebaut. Die Stadt, das Friedhofsamt und der Regiebetrieb SRB unterstützten tatkräftig. Finanziert wurde das Projekt durch Spenden und die Bürgerstiftung Salzgitter.


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Und es geht weiter: Auch auf dem Waldfriedhof in Salzgitter-Bad soll bald eine Trostbank entstehen. Christian Heinrich, der Vorsitzende der Bürgerstiftung, hat seine Unterstützung bereits zugesagt. „Gemeinsam statt einsam“ – unter diesem Motto schenken die Ehrenamtlichen den Bürgern in Salzgitter jede Woche eine verlässliche Trost-Zeit. Ein Angebot, das Mut macht.