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Salzgitteranerin macht tragische Beobachtung! „Traurig und wütend“

In Salzgitter gibt es Wut nach einer Baum-Fällung. Tierschützer erheben schwere Vorwürfe. Was passiert ist, liest du hier.

© privat

Warum sieht man nie Taubenküken?

In Salzgitter sorgt aktuell eine Baum-Fällung für Fassungslosigkeit.

Denn offenbar hatte die Baum-Fällung in Salzgitter auch tragische Folgen. Tödliche Folgen sogar…

Salzgitter: Tauben-Küken tot

Eine Anwohnerin der Straße „Stromtal“ in Lebenstedt konnte ihr Entsetzen nicht für sich behalten. Am Dienstagabend (8. Juli) postete sie bei Facebook Bilder des zuvor vor ihrer Haustür gefällten Baumes. In dem Baum soll sich ein gut sichtbares Tauben-Nest mit lebenden Küken befunden haben. „Die Taube, die auf der Stange sitzt, sucht verzweifelt ihr Nest“, schreibt sie. Auch eine Krähe habe jetzt keinen Schutz mehr. Sie habe zusammen mit anderen dann spät abends noch mal nach einem Ringeltauben-Nest im gefällten Baum gesucht – und dabei leider auch ein totes Küken gefunden, sagte sie zu News38.

Mindestens ein Tauben-Küken hat die Fällung nicht überlebt. Foto: privat

Die Nachricht machte schnell die Runde. Eine weitere Tierliebhaberin aus Salzgitter machte sich ein Bild von der Lage und war entsprechend entsetzt über den Vorfall und dem tot auf dem Boden liegende Küken: „Der Anblick war so schlimm, mein Herz blutete.“ Selbst wenn die Bau-Fällung genehmigt worden sei, stelle sich die Frage, wer nach möglichem Leben in dem Baum geguckt hat… Gerade in der Brut- und Setzzeit sollten solche Eingriffe mit größter Sorgfalt erfolgen. Leider sei das ihrer Meinung nach hier nicht der Fall gewesen, schreibt sie News38. „Und das macht mich, wie viele andere, traurig und wütend zugleich. Es ist ein Beispiel dafür, wie schnell Rücksichtslosigkeit über den Schutz unserer heimischen Tiere siegt.“

Stadt Salzgitter nimmt Stellung

Am Morgen danach haben die Zeugen die Untere Naturschutzbehörde alarmiert. Eine Mitarbeiterin habe sich die Stelle auf dem Privatgrundstück in Lebenstedt dann auch direkt gegen 8 Uhr angesehen, teilte die Stadt Salzgitter auf News38-Anfrage mit. Die Stelle sei da aber schon aufgeräumt gewesen, die Mitarbeiterin habe weder ein Nest noch Tauben finden können.

+++ Salzgitter: Dieser Anblick sorgt für Wut – „Ist die Stadt nicht genug zugeschissen?“ +++

Allerdings habe sie Mitarbeiter der Fäll-Firma getroffen. Ihnen zufolge war der betroffene Baum „akut einsturzgefährdet“. Daher habe man ihn fällen müssen. Das deckt sich mit den Angaben der Stadt: Er sei „aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht“ gefällt worden. War das denn überhaupt so alles legal? Ja, sagt die Stadt Salzgitter – und fügt noch ein „Aber“ an. Rein rechtlich spreche aktuell nichts gegen die Baumfällung, da Bäume auf gärtnerisch genutzten Grundflächen von den zeitlichen Einschränkungen für die Fällung von Bäumen von Anfang März bis Ende September ausgenommen sind. In dem Fall sei eine Gartenanlage zwischen Mehrfamilien-Häusern betroffen gewesen.


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Dennoch sei das besondere Artenschutzrecht nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu wahren. Demnach müssen Bäume vor ihrer Fällung auf Brutvögel, Nester, Eier und Nestlinge kontrolliert werden. Gibt es hier Unsicherheiten, müssen entweder Vogel-Experten hinzugezogen werden – oder der Baum wird erst nach der Brutzeit gefällt. Inzwischen haben die Zeugen auch Anzeige erstattet. Die Stadt Salzgitter kündigte ein entsprechendes Verfahren an.