Wer ein Haustier hat, weiß, wie schnell man die kleinen Begleiter ins Herz schließt – und wie sehr man mit ihnen leidet, wenn etwas passiert. Genau das musste Marina Sulimma aus Salzgitter Engerode am eigenen Leib erfahren, als sie eine besorgte Nachricht ihrer Nachbarin erhielt.
Diese hatte verdächtige Geräusche aus einem Altkleidercontainer gehört und war besorgt. Von da an begann ein wahrer Albtraum für Marina.
Salzgitter: Sie hörte ein Mauzen
Der Freitag (11. Juli) hatte ganz normal begonnen. Marina fütterte ihre Tiere – vier Katzen, zwei Hunde – und musste anschließend noch schnell zum Arzt. Wieder daheim, erreichte sie um 13.50 Uhr die Nachricht ihrer Nachbarin: „Sag mal, sind deine Katzen alle zuhause?“ Marina überprüfte sofort: Zwei Katzen waren im Haus, zwei nicht. Dann kam die Erklärung: Die Nachbarin hatte aus dem Altkleidercontainer ein Mauzen gehört und befürchtete, eine von Marinas Katzen könne hineingeraten sein. Die Feuerwehr war bereits verständigt.
Marina ließ alles stehen und liegen und eilte zum Container. Die Sicht ins Innere war versperrt, also zückte sie ihr Handy und machte ein paar Fotos. Auf den ersten beiden war nichts zu erkennen. Doch das dritte Foto brachte traurige Gewissheit: Auf dem Boden des Containers saß tatsächlich ihre zweijährige Katze Eva – verstört, eingesperrt und offensichtlich am Ende ihrer Kräfte. Dass die Katze alleine reingesprungen war, hält Marina für unmöglich. „Sie würde da gar nicht rüberkommen. Die Klappe muss man aktiv runterziehen“, erzählt sie gegenüber News38.

„Sie hat am ganzen Körper gezittert“
Zum Glück traf die Feuerwehr Salzgitter schnell ein. Auf Anfrage von News38 bestätigt ein Sprecher, dass die Einsatzkräfte den Container öffneten, sodass Marina die Katze schnell wieder in ihre Arme schließen konnte. Die Erleichterung war riesig – aber der Schock saß tief. Eva war total verstört. „Sie hat am ganzen Körper gezittert“, erinnert sich Marina. „Sie hat gehechelt, hatte Durst.“ Zuhause versteckte sie sich dann erstmal – untypisch für die sonst so lebensfrohe Katze.

Eva hat bereits eine schwierige Vergangenheit hinter sich: „Wir haben sie aus einer ganz schlechten Haltung geholt. Damals lag sie so gut wie im Sterben.“ Marina und ihr Mann päppelten die kleine Katze damals mit viel Liebe wieder auf. Auch nach dem Vorfall mit dem Container war erneut Fürsorge gefragt. Heute geht es Eva zum Glück wieder besser. „Sie schmust seitdem sehr sehr viel“, erzählt Marina. Ganz spurlos ging das Ereignis nicht an ihr vorbei – auch nicht an Marina selbst.
+++ Karton an Altkleidercontainer in Salzgitter abgestellt – der Inhalt macht „fassungslos“ +++
Seit dem Vorfall macht sie sich mehr Sorgen um ihre Schützlinge als vorher – vor allem um Eva. Alle von Marinas Tieren tragen einen Tracker bei sich, sodass sie geortet werden können. Das Problem: Eva ist sehr abenteuerlustig und hat ihren Tracker bisher mehr als einmal verloren. Gleichzeitig ist Eva auch zutraulich und lässt sich gern streicheln – das wurde ihr vermutlich zum Verhängnis. Offenbar wurde sie von einem unbekannten Täter gepackt und einfach in den Container geworfen. Das zumindest vermutet Marina.
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Wer Eva in den Altkleidercontainer in Salzgitter geworfen hat, ist bislang unklar. Fest steht nur: Die Tat hat viele Menschen in Engerode tief erschüttert, am meisten aber Marina selbst. Sie wünscht sich eine Sache: „Die Menschen sollen die Tiere einfach in Ruhe lassen. Die sind unschuldig.“