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Traditionsladen in Salzgitter schließt für immer! Er war der letzte seiner Art

Ein Traditions-Laden in Salzgitter stellt den Betrieb ein – die Entscheidung ist das Ende einer langen Firmengeschichte.

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© Rudolf Karliczek

Die Stadt Salzgitter – alles andere als „Salzghetto“

In diesem Video erfährst du alles Wissenswertes über die Stadt Salzgitter.

In Salzgitter verschwindet ein Stück Geschichte: Nach Jahrzehnten endet hier das Kapitel eines der bekanntesten Traditionsunternehmen der Stadt. Besonders für die treuen Kunden und Vereine bedeutet das nicht nur das Aus eines Geschäfts, sondern auch den Verlust einer wichtigen Anlaufstelle.

Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, heißt es – was der Grund für die Schließung ist und wann hier endgültig Schluss sein wird, erzählt die leitende Angestellte im Gespräch mit News38.

Salzgitter: Ein Traditionsunternehmen nimmt Abschied

Es war eine Institution in Salzgitter: Die Firma Roth war mit ihren Geschäften über viele Jahre hinweg ein fester Bestandteil der Stadt. Doch das Unternehmen wird seine beiden Geschäfte spätestens zum 31. Dezember dieses Jahres schließen. Gegründet wurde die Firma 1955 von F. Walter Roth – ursprünglich als Eisen-Großhandel. Später kam noch das Sanitärgeschäft Roth hinzu. 1983 wurde dann das Sportgeschäft „Sportetage“ gegründet. Doch nach rund 80 Jahren F. Walter Roth KG und 42 Jahren Sportgeschäft ist jetzt Schluss – der Grund dafür ist traurig.

+++ Traditionsladen in Salzgitter zieht Schlussstrich! „Ohne Wenn und Aber“ +++

„Eine Weiterführung beider Geschäfte wäre mit großen Investitionen verbunden gewesen“, erklärte Kerstin Roth, die Enkelin vom F. Walter Roth, im Gespräch mit News38. Diese Investitionen waren allerdings wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Deswegen sah sich die Familie letztendlich dazu gezwungen, ihr Lebenswerk aufzugeben. Besonders die „Sportetage“ war für ihre enge Zusammenarbeit mit den Vereinen und Kunden in Salzgitter bekannt. „Viele Vereine hatten Ausrüsterverträge bei uns. Sie konnten sich hier komplette Mannschaftsausstattungen aussuchen, die durch Sponsoren finanziert wurden“, erzählt Kerstin Roth.

„So ein Team finden wir nie wieder“

Zudem trafen die Firma auch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie schwer. „Wir saßen hier während der ewigen Zu-Monate und haben teilweise echt Tränen vergossen, weil wir Angst hatten, ob es überhaupt weitergeht“, erinnert sich Kerstin Roth an die schwierige Zeit. Dazu kam der Wegfall des Skiservices, der einen wichtigen Teil des Umsatzes ausmachte. Auch dieser habe das Geschäft stark geschwächt: „Das Skiservicegeschäft ist vor drei Jahren weggebrochen, weil uns die entsprechenden Fachkräfte gefehlt haben“, so Roth. Auch die Erwartungen der Partnerfirmen, große Warenvolumen abzunehmen, waren wirtschaftlich immer schwieriger zu erfüllen. Doch es gibt wenigstens einen kleinen Lichtblick.


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Für das Sanitärgeschäft wurde ein Nachfolger gefunden. In Zukunft übernimmt die Firma Jensen aus Hamburg den Betrieb. Doch die Entscheidung, die Türen der Geschäfte endgültig zu schließen, war für alle Beteiligten schmerzhaft. Auch die Mitarbeiter, die oft über viele Jahre Teil der Firma waren, sind tief betroffen: „Wir haben ein tolles Team, wir haben gesagt, so ein Team finden wir nie wieder“, sagt Kerstin über sie. Auch die treuen Kunden lassen ihr Bedauern spüren. „Ihr seid die Letzten. Früher war ja noch Bodo, ne?“, war eine der häufigsten Aussagen, die Roth in den letzten Wochen hörte.