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„Erstmal eine Ernte verbockt!“ CSC in Salzgitter kann es endlich präsentieren

Nach einem gescheiterten Anlauf kann ein CSC in Salzgitter endlich seine erste Ausgabe durchführen. Hier liest du mehr über die Pläne des Vereins.

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© Rudolf Karliczek

Das neue Cannabisgesetz: das musst du wissen

Das ist das Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis beschlossen.

Es war ein ganzer Haufen Arbeit, bis dann die ersten Tütchen Cannabis an die Mitglieder des „Anbauverein 38“ in Salzgitter abgegeben werden konnten. Ende Juli war es endlich soweit – nach jeder Menge Papierkram und dem einen oder anderen Rückschlag.

Mittlerweile zählt der Verein über 200 Mitglieder, von denen im ersten Rutsch noch gar nicht alle in der Ausgabe berücksichtigt werden konnten. Was derzeit noch nicht ist, soll aber noch kommen. Der CSC aus Salzgitter feiert seine erste Ernte jedenfalls als vollen Erfolg – und will weiter angreifen.

Salzgitter: CSC feiert erste Ausgabe

„Die Mitgliederzahl hat schon stark zugenommen, als klar war, dass wir rauskommen“, erinnert sich „Anbauverein 38“-Mitglied Uwe Geisler im News38-Gespräch. „Also viele davon haben wir immer schon im Standby gehabt, die waren nur im Newsletter“, so das Vereinsmitglied weiter. „Und jetzt, nachdem dann bekannt geworden ist, dass wir die Pflanzen geerntet haben und die zur Trocknung bereit liegen, dann kamen die natürlich aus den Löchern heraus und haben dann alle schnell noch die Mitgliedschaft angenommen.“

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Sogenannte „Cannabis Social Clubs“ (CSC) sind Vereine, deren Mitglieder sich zum gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis zusammentun. Hier geht es ausdrücklich nicht um den kommerziellen Vertrieb von Marihuana. Das wäre vor dem Gesetz auch gar nicht möglich. Das Cannabisgesetz ermöglicht lediglich den privaten Anbau zum Eigenkonsum – und auch nur durch Erwachsene sowie die Versorgung zu medizinischen Zwecken.

„Haben noch ein bisschen Schwäche gezeigt“

Entsprechend braucht man als CSC auch erst einmal eine Anbaugenehmigung – und bis die eintrudelt, kann es schon mal etwas dauern. Der „Anbauverein 38“ hatte sich im April 2024 gegründet, kurz nachdem das Gesetz verabschiedet worden war. „Die Vereinsgründung war dann fertiggestellt Mitte Juli“, erinnert sich Geisler. „Dann haben wir die Anbaulizenz beantragt und die haben wir dann Anfang Januar 2025 bekommen.“

Erst dann konnten die Mitglieder mit dem Anbau loslegen – und auch da klappt auch nicht immer alles gleich beim ersten Handgriff. „Unsere ersten Anbauversuche haben noch ein bisschen Schwäche gezeigt“, so das CSC-Mitglied. „Das heißt, wir hatten Schwierigkeiten gehabt, das alles so richtig hinzukriegen. Dann hatten wir erstmal eine Ernte verbockt und mussten alles noch einmal von Anfang machen.“

Erster Anlauf mit Schwierigkeiten

Das liegt auch daran, dass es eben einen Unterschied macht, ob man nur für sich selbst ein paar Pflanzen zu Hause hat oder gleich für Dutzende Mitarbeiter anbauen muss. Der „Anbauverein 38“ organisiert seinen Anbau dabei in einem Zelt. Das funktioniert zwar, ist aber natürlich mit einer professionellen Anlage überhaupt nicht zu vergleichen. Für so eine zahlt man aber gut und gerne mal ein, zwei Millionen Euro.

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„Wir haben so eine semiprofessionelle Anlage aufgebaut“, erklärt Geisler. „Da muss man natürlich dann aufpassen in den Wintermonaten mit den widrigen Bedingungen, da es nachts sehr kalt war.“ Klar hat der Verein versucht, mit Wärmelampen gegenzusteuern, dabei geraten aber schnell mal Luftfeuchtigkeit und Temperatur aus dem Gleichgewicht. So hat es beim ersten Anlauf erst einmal nicht geklappt.

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Arno Kroll und Uwe Geisler vom „Anbauverein 38“ in Salzgitter zeigen stolz ihre erste Ernte. Foto: Rudolf Karliczek

Wohl aber am Zweiten – und so konnte der Verein in der Woche vom 28. Juli seine erste Ausgabe organisieren. „Also wir haben noch nicht alle Leute berücksichtigen können“, sagt Geisler. „Weil die Kontingente ja noch nicht da waren. Jetzt müssen wir mal schauen, dass alle Leute, die was bestellt haben, das bekommen.“

Die Planung ist dabei das A und O. Denn wenn ein CSC zu viel anbaut, als die gesetzlich erlaubte Menge, muss der Überschuss unter Umständen vernichtet werden.


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„Wir haben noch den Vorteil, dass wir noch einen Outdoor-Grow haben und da haben wir rechtzeitig angefangen“, sagt Geisler. „Die nächste Ernte ist im September, sodass wir dann wieder alles aufgefüllt haben.“