Salzgitter als „Problemstadt“ von Niedersachsen – dies scheint für viele Einwohner nichts Neues zu sein. Seit Jahren leidet die Stadt unter ihrem schlechten Ruf. Das Kernproblem: zu viele Zuwanderer und zu wenig Hilfe vom Land und vom Bund.
In einer kürzlich erschienen ZDF-Doku werden diese Themen, diese Probleme behandelt. Viele Salzgitteraner würden sich in ihrer Stadt fremd fühlen. Dazu sei die Infrastruktur in weiten Teilen veraltet. Eine Lehrerin spricht in dem Film über die Bildungseinrichtungen und das System der Stadt. Dabei wird sie sehr deutlich.
Lehrerin aus Salzgitter schlägt deutliche Töne an
Kristina Scholz arbeitet als Lehrkraft an der Grundschule am See. Sie kümmert sich also um die Kinder, die unter anderem gerade erst mit ihrer Schullaufbahn begonnen haben. Neben den schulischen Inhalten gibt es für Scholz und die anderen Lehrkräfte vor allem eine Herausforderung: die unterschiedlichen Sprachkenntnisse und die kulturellen Verschiedenheiten.
Sie arbeitet schon viele Jahre als Lehrerin, hat auch die große Flüchtlingswelle 2015 und die Folgen der hohen Zuwanderung miterlebt. Im Nachhinein findet sie klare Worte zu dem damaligen Vorgehen. „Ich habe das Gefühl, wir werden ein Stück weit alleine gelassen. Vor allem 2015 haben wir extrem viele Kinder in die Klassen bekommen, die gar kein Wort Deutsch verstanden haben. Das ist auch immer noch so. Und die sitzen dann hier, können gar kein Deutsch und wir müssen dann irgendwie damit umgehen“, so Scholz.
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Sowohl die Lehrkräfte als auch die Kinder sind – unter anderem in Salzgitter – auf sich alleine gestellt. Das stellt die Schulen vor immensen Herausforderungen, die oftmals nicht zu schaffen sind. Es ist einer der Hauptkritikpunkte von Pädagogen an Land und Bund.
Herausforderungen nehmen nicht ab
In einigen Stadtteilen Salzgitters beträgt der Ausländeranteil bis zu 30 Prozent – in den letzten zehn Jahren ist diese Zahl enorm in die Höhe geschnellt. Es kommen immer mehr Menschen aus dem Nahen Osten oder Nordafrika in die niedersächsische Stadt. Ein Problem ist das nicht, betonten einige Einwohner Salzgitters in der ZDF-Doku. Zum Problem wird es dann, wenn sowohl die Zuwanderer als auch die Einrichtungen auf sich alleine gestellt sind, keine Hilfe bekommen oder keinerlei Integrationswillen zeigen.
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Auf die Kräfte, die das Ganze stemmen wollen und müssen, kommt immer mehr Arbeit zu. Darunter fallen auch die Lehrkräfte, die den schmalen Grat zwischen Integration und dem Austausch der Kulturen meistern müssen. Dafür brauche es mehr Unterstützung – von allen Seiten.