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WM 2018 und 2022: FIFA veröffentlicht Untersuchungsbericht

WM 2018 und 2022: FIFA veröffentlicht Untersuchungsbericht

Nach einer von der FIFA selbst in Auftrag gegebenen Studie sollte der Weltverband seinen Einfluss politisch nutzen.
Nach einer von der FIFA selbst in Auftrag gegebenen Studie sollte der Weltverband seinen Einfluss politisch nutzen. Foto: dpa

Zürich. 

Nach mehrstündigen Beratungen und Dauertelefonaten zwischen Zürich und St. Petersburg hat die FIFA eine radikale Trendwende vollzogen und den Garcia-Bericht zur WM-Skandalvergabe an Russland und Katar veröffentlicht.

Der Fußball-Weltverband reagierte mit diesem überraschenden Manöver auf das erstmalige Durchsickern von Details des Reports in der „Bild“-Zeitung am Montagabend. „Im Sinne der Transparenz begrüßt die FIFA die Neuigkeit, dass dieser Bericht nun endlich veröffentlicht wurde“, hieß es einer Pressemitteilung. Damit solle „die Verbreitung irreführender Informationen“ verhindert werden.

Schatten der Vergangenheit

Mitten in der heißen Phase der russischen WM-Generalprobe hatten die FIFA die Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt – und wieder geriet besonders Katar durch massive Anschuldigungen ins Zwielicht. Mit der erstmaligen Veröffentlichung von Details aus dem bislang seit 2014 streng vertraulichen Garcia-Report durch die „Bild“-Zeitung wurden Ermittlungen um die Skandal-Vergabe der WM-Turniere 2018 und 2022 publik.

Die FIFA trat der Darstellung entgegen, sie hätte die Dokumente gerne geheimgehalten. Im Gegenteil: FIFA-Präsident Gianni Infantino habe die Veröffentlichung „bereits in der Vergangenheit verschiedentlich verlangt und wurde seit seiner Sitzung im Mai 2016 in Mexiko-Stadt auch vom FIFA-Rat unterstützt“, hieß es in der Mitteilung. Zu Sündenböcken für das lange Schweigen wurden die ehemaligen Spitzen der FIFA-Ethikkommission Hans-Joachim Eckert und Cornel Borbely erklärt. Eckert hatte immer persönlichkeitsrechtliche Bedenken geäußert.