Duisburg. Torsten Lieberknecht scheint angekommen zu sein. Nur seine Familie fehlt ihm noch. Bei seiner Vorstellung beim MSV Duisburg zeigte sich der Ex-Eintracht-Coach hochmotiviert. Über Braunschweig wollte der "Boss" nicht mehr groß reden.
Fokus auf zweiter Liga
Auf die Frage, inwiefern er den BTSV zuletzt noch beobachtet hat, antwortete Lieberknecht diplomatisch: "Es ist klar, dass diese Fragen kommen. Aber wir sind jetzt hier beim MSV Duisburg. Das Geschehen in der zweiten Liga habe ich mehr verfolgt", so der 45-Jährige am Dienstagmittag.
Erstmal Energie tanken
Nachdem er bei der Eintracht entlassen wurde, habe er erstmal etwas Zeit für sich gebraucht, um die neue Situation klar zu analysieren. Jetzt habe er genug Energie getankt. "Mein Akku ist wieder voll!"
MSV kein Zufall
Dass er letztlich in Duisburg gelandet sei, sei kein Zufall: "Wer mich in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß wie ich ticke. Ich mag Traditions- und Arbeitervereine. Ich will mich ein bisschen romantisch einem Verein verschreiben", so Lieberknecht.
Der MSV passe zu ihm - und er zum MSV. "Wir sind eine gute Symbiose." Um sich komplett wohlzufühlen, möchte Lieberknecht seine Frau und seine drei Kinder so schnell wie möglich nach Duisburg holen. "Mein Sohn freut sich. Weil wir in dem Dorf, in dem wir bisher leben, nicht so einen guten Internetanschluss haben, hofft er jetzt auf bessere Zeiten in der Stadt."
"Wahnsinnig Bock drauf"
Die Aufgabe beim Tabellenletzten der zweiten Liga bezeichnete er als "schwere, aber reizvolle Aufgabe". Lieberknecht sagte: "Ich habe bei der Anfrage eine wahnsinnige Freude gespürt, aber das muss ich auch. Ich habe da wahnsinnig Bock drauf!" Die neue Aufgabe wolle er "mit aller Macht annehmen".
Letzter gegen Ersten
In sechs Tagen wartet schon ein dicker Brocken auf Lieberknecht und seine "Zebras" – am Montagabend ist Duisburg beim Tabellenführer, dem 1. FC Köln, zu Gast. Dann gibt es auch ein Wiedersehen mit Markus Anfang. Der jetzige FC-Coach hatte in der vergangenen Saison noch Kiel trainiert – und Kiel wiederum hatte Braunschweig mit 6:2 in die dritte Liga geschossen.