Nicht nur der Sieg in Karlsruhe hat die Situation bei Eintracht Braunschweig merklich entspannt. Auch auf dem Trainingsplatz ist endlich wieder was los. Nach einer denkwürdigen Verletzten-Misere kehren immer mehr Spieler zurück. Walid Ould-Chikh gehört nicht dazu.
Im Sommer wurde er von vielen als heimlicher Königstransfer gefeiert. Doch aus dem Coup ist längst ein Rätsel geworden. Den Niederländer plagen arge Probleme. Selbst ein Saisonaus ist nicht mehr auszuschließen. Von Trainer Daniel Scherning gibt es jetzt harte Worte zur bitteren Entwicklung.
Eintracht Braunschweig: Enttäuschung um Transfercoup
300.000 Euro – Walid Ould-Chikh gehört zu den teuersten BTSV-Transfers der letzten Jahre. Entsprechend groß waren Begeisterung und Hoffnung auf diesen Coup (hier alle Details). Bei Roda Kerkrade hatte er vorher ein beeindruckendes Durchbruchs-Jahr hingelegt, zauberte sich durch Hollands zweite Liga und damit auf den Radar der Löwen. Auch finanzstärkere Liga-Konkurrenten stach Braunschweig beim Transfer aus.
Beim verkorksten Saisonstart war Ould-Chikh ein Lichtblick, ließ sein Können immer wieder aufblitzen (hier mehr). Dann war er plötzlich raus. Rückenprobleme hinderten ihn am Fußballspielen. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass das eine ganz bitte Wende der bis dahin verheißungsvollen Geschichte darstellen sollte. Zwei Monate lang fehlte der 25-Jährige. Ende November kehrte er endlich zurück, doch schon nach kurzer Zeit meldete sich der Rücken wieder.
Scherning: Transfer „hat sich bisher überhaupt nicht ausgezahlt“
Seither ist es still geworden um den Niederländer. Inzwischen wagt man sich bei der Eintracht nicht einmal mehr, Prognosen für ein Comeback abzugeben. Ob der Kreativspieler diese Saison überhaupt noch einmal mitmischen kann? Das weiß derzeit niemand. „Sehr bitter und nicht vorherzusehen“ nennt der BTSV-Coach Daniel Scherning die Situation gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“ und sagt in aller Deutlichkeit: „Das ist ein Spieler, mit dem wir ganz anders geplant hatten, der eine ganz andere Rolle spielen sollte, so ehrlich muss man sein. Das hat sich bisher für uns überhaupt nicht ausgezahlt.“
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„Es ist sicher eine hartnäckige Geschichte. Es ist vielleicht auch typbedingt, wie du mit den Schmerzen umgehst, ob sie aushaltbar sind. Rückenverletzungen sind nie einfach“, bleibt der Coach vage. Aktuell sei Walid Ould-Chikh wieder auf dem Weg Richtung Mannschaftstraining. „Das war er aber auch schon dreimal“, sagt Scherning genervt. „Ich kann und will da keine Prognose abgeben.“ Mehr zum Ould-Chikh-Rätsel hier bei der „Braunschweiger Zeitung“.