Sommer-Transfers hat Eintracht Braunschweig noch keine verkündet. Eine wichtige Unterschrift ist nun aber trocken: Armin Causevic bleib Chef des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) der Löwen.
Jetzt steht er vor einer großen Herausforderung. Denn: Der Nachwuchs der Löwen spuckt zu wenige Profis aus. Dabei wären mehr Eigengewächse für das finanziell dünn aufgestellte Eintracht Braunschweig besonders wichtig.
Eintracht Braunschweig: Mehr Nachwuchs muss her
Hand aufs Herz: Weißt du, wie viele Spieler aus dem aktuellen Eintracht-Kader aus der eigenen Jugend stammen? Die Antwort ist ernüchternd. Der dritte Torwart Justin Duda spielte in der BTSV-Jugend, Sebastian Polter war Anfang der 2000er auch mal ein Jahr dort. Das war‘s. Zu wenig für einen Profi-Klub – und viel zu wenig für einen chronisch klammen.
Zugegeben: Die Braunschweiger Jugend brachte noch weitere Profis hervor. Die erfolgreichen unter ihnen sind aber entweder schon lange her oder schon lange weg. Philipp Tietz durchlief den kompletten BTSV-Nachwuchs, wurde als Profi aussortiert, ist inzwischen aber in der Bundesliga beim FC Augsburg erfolgreich. Auch Daniel Kyereh spielt in Freiburg erstklassig. Unter den noch Aktiven sind sie die einzigen beiden, die derzeit in Deutschlands erster oder zweiter Liga spielen.
Kaum Profis aus der eigenen Jugend
Ohne Zuwachs aus der eigenen Jugend ist Sportchef Benjamin Kessel Jahr für Jahr dazu gezwungen, extern für Verstärkung zu sorgen. Das kostet Geld, ist mit Risiko verbunden und obendrein nicht identitätsstiftend. Das Ziel von Eintracht Braunschweig, finanziell alles andere als auf Rosen gebettet, muss deshalb heißen: Mehr Eigengewächse im Profikader! „Wir wollen die Durchlässigkeit vom Nachwuchs- in den Profibereich erhöhen und unseren vielversprechendsten Talenten aus dem eigenen Nachwuchs die Türen nach oben offen halten“, sagte auch Kessel bereits deutlich. Das soll Armin Causevic nun regeln. Eine Mammutaufgabe, die jedoch viel Zeit benötigt. Große Veränderungen im Unterbau brauchen zumeist Jahre, um Ertrag abzuwerfen.
Auch spannend:
Derzeit hat Trainer Daniel Scherning zwar immer wieder Jugendspieler im Profitraining zu Gast, nominiert sie bei Engpässen auch mal für den Spieltagskader. Über das Prädikat „ordentlich“ kommt aber nur Leon Herdes hinaus. Der 17-jährige Torwart, letzten Sommer aus Dortmunds Schmiede gekommen, gilt als vielversprechendstes Löwen-Juwel.