Braunschweig. Schweiz. Australien. Venezuela. Der grob nachgezeichnete Weg eines ehemaligen Profis von Eintracht Braunschweig klingt eher nach Weltreise und soll trotz Fußballer-Karriere auch einen ähnlichen Zweck erfüllen. Ob das gut gehen kann?
Die Familie von Salim Khelifi ist noch sehr skeptisch. Rät dem gebürtigen Schweizer mit tunesischen Wurzeln von seinem Karriere-Weg ab. Ohne Erfolg. Der einstige Mittelfeldspieler von Eintracht Braunschweig will mehr aus seiner Karriere mitnehmen als nur den Erfolg im Fußball-Sport.
Eintracht Braunschweig: Erst Meister dann Weltreise
So macht sich Khelifi nach vier Jahren beim BTSV (2014 bis 2018) auf in die Welt. Mit dem FC Zürich holt er 2021/2022 die Schweizer Meisterschaft, doch Verletzungssorgen plagen den Mittelfeld-Akteur. Sein eigentliches Abenteuer beginnt erst danach. Der heute 31-Jährige wechselt auf Raten eines Freundes nach Australien.
Dort findet er nach der Verletzungspause seine Spielfreude wieder – und die Abenteuerlust packt ihn. Zu Beginn des Jahres 2025 geht Khelifi einen weiteren abenteuerlichen Schritt. Den ehemaligen Eintracht-Profi zieht es nach Venezuela zu Puerto Cabello. „Wenn man das Wort Paradies verwenden darf, dann passt es auf diesen Ort und dieses Land“, schwärmt er im „Transfermarkt“-Interview – obwohl der Fußball dort gänzlich anders ist.
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Die extreme Höhenlage sorgt regelmäßig bei den Spielern für Kopf- und Ohrenschmerzen. Führt in Extremfällen zu Atmungsproblemen. Auch die körperliche Intensität ist härter: „In meiner ersten Woche bin ich mit einigen Spielern aneinandergeraten, weil sie im Training so agiert haben wie im Spiel – ohne Rücksicht auf Verluste“, erzählt Khelifi.
Besondere Momente: „Derbys gegen 95+1“
Die Station in Braunschweig war eine seiner längsten und so ist der den Löwen bis heute verbunden. Er sei „stolz und dankbar“ dafür, so zahlreiche Erfahrungen mit den „leidenschaftlichen Fans in Braunschweig“ gemacht haben zu dürfen. In besonderer Erinnerung bleiben dem ehemaligen Mittelfeldmann der Eintracht „die Derbys gegen 95+1“. Man merkt, der Mann weiß, wovon er spricht.
Eine Rückkehr zu Eintracht Braunschweig wird es wohl dennoch nicht geben. Khelifi kann sich eine Vertragsverlängerung in Venezuela vorstellen. Auch Asien und Afrika würden ihn als Kontinente noch reizen.