Mossul. Kurz nach dem Beginn der Großoffensive auf die nordirakische IS-Hochburg Mossul haben kurdische Peschmerga nach eigenen Angaben sieben Dörfer rund 40 Kilometer östlich der Stadt eingenommen. Die Kurden rückten weiter auf Mossul vor, teilte Peschmerga-Sprecher Hikmat Halgord am Montag, 17. Oktober, mit.
Bundeswehr mischt mit
Nach Angaben des kurdischen Generalkommandos zufolge beteiligen sich rund 4.000 Peschmerga an der Offensive, die in der Nacht zu Montag angelaufen war. Sie unterstützen die irakische Armee und Polizei, die in Mossul einrücken sollen. Die kurdischen Kämpfer werden unter anderem von der Bundeswehr ausgebildet. Die Bundesregierung hat ihnen zudem Waffen geliefert, darunter Panzerabwehrraketen vom Typ "Milan", Panzerfäuste sowie mehr als 20.000 Sturmgewehre und Munition.
Familien in der Schusslinie
Hilfsorganisationen sehen aktuell mehr als eine Millionen Menschen in Gefahr. Er sei höchst besorgt um die Sicherheit von rund 1,5 Millionen Menschen, die noch in der Stadt lebten, erklärte UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien. Die Hilfsorganisation UNHCR rechnet mit bis zu einer Million Flüchtlingen aus Mossul, von denen bis zu 700.000 humanitäre Hilfe benötigen könnten.
"Familien sind einem extremen Risiko ausgesetzt, in die Schusslinie zu geraten oder von Scharfschützen ins Visier genommen zu werden", sagte O'Brien. Zehntausende könnten belagert oder als menschliche Schutzschilde festgehalten werden. Die Hilfsorganisationen Norwegian Refugee Council (NRC) forderte die Einrichtung von sicheren Fluchtrouten für Zivilisten.