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JVA Wolfenbüttel: „Pate von Salzgitter“ soll in großem Stil Drogen verkauft haben

JVA Wolfenbüttel: „Pate von Salzgitter“ soll in großem Stil Drogen verkauft haben

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Die JVA Wolfenbüttel Foto: Julia Gresfoerder

Wolfenbüttel. 

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat wegen des Verdachts auf bandenmäßigen Drogenhandel mehrere Räume der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel sowie fünf Privatwohnungen in Salzgitter und Fümmelse durchsuchen lassen.

Hintergrund der Aktion in der Nacht zum Dienstag war der fortgesetzte mutmaßliche Handel mit Rauschgift eines bereits zu mehr als sechs Jahren verurteilten 27 Jahre alten Häftlings aus Salzgitter. „Er ist unserer Einschätzung nach der Drahtzieher“, sagte Behördensprecher Hans Christian Wolters.

JVA Wolfenbüttel durchsucht: „Pate von Salzgitter“ soll Drogen verkauft haben

Die „Braunschweiger Zeitung“ hatte am Mittwoch zuvor über den Fall berichtet. Im Gefängnis soll der „Pate von Salzgitter“ zwei Komplizen gehabt haben

Zudem wurde gegen die ebenfalls 27-jährige Ehefrau des Häftlings, der einem arabischen Clan angehören soll und in Salzgitter einschlägig bekannt ist, Haftbefehl vom Amtsgericht Braunschweig erlassen. Sie sitzt in Untersuchungshaft und soll für die finanzielle Abwicklung des Geschäfts verantwortlich gewesen sein.

Dealen im Knast – Papier mit Drogen bedampft

Die Drogen wurden laut Staatsanwaltschaft von Freigängern ins Gefängnis geschmuggelt. Es handelte sich um künstlich hergestellte Cannabinoide, die auch unter dem Namen Spice bekannt sind und ähnliche Wirkung wie Cannabis entfalten.

Diese Drogen-Substanz wurde auf Papier gedampft, das dann in die JVA gebracht wurde. „Papier ist ja völlig unauffällig“, so Wolters.

Ein DIN-A-4-Blatt habe schätzungsweise 1.000 Euro gekostet. Das Papier sei in kleine Konsumeinheiten aufgeteilt worden, die vom Käufer gekaut wurden, worauf sich der Drogeneffekt entfaltet habe. Es geht um mindestens zwölf Blatt „Papier“.

Die Bezahlung lief den Ermittlungen zufolge entweder über Naturalien, vor allem Tabak, hauptsächlich aber über an Tankstellen oder in Supermärkten erhältliche Prepaid-Karten, die mit Geld aufgeladen werden können. Das Geld wird bei diesem System an denjenigen ausgezahlt, der über einen entsprechenden Code verfügt. (dpa/ck)