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Kreis Wolfenbüttel: Aus Angst vor Wölfen – Schäfer gehen drastischen Weg

Ein Schäfer im Kreis Wolfenbüttel setzt auf besondere Verstärkung. Grund dafür sind mehrere Wolfsrisse im vergangenen Jahr. Hier mehr.

© Christof Bokelmann

Das ist die Stadt Wolfenbüttel in Niedersachsen

In diesem Video stellen wir euch dir die Stadt Wolfenbüttel vor.

In den kommenden Wochen wird’s wuselig in den Herzogsbergen bei Cremlingen im Kreis Wolfenbüttel – rund 600 Mutterschafe samt Nachwuchs ziehen wieder über die Naturerbe-Fläche. Doch nicht nur das. Auch die Angst vor Wölfen ist ein ständiger Begleiter, vor allem natürlich bei den Schäfern.

Deshalb geht einer von ihnen im Kreis Wolfenbüttel nun einen drastischen Weg.

Kreis Wolfenbüttel: Mehrere Wolfsrisse in der Region

Schafe, die auf der Wiese grasen, das ein oder andere Mal blöken, am Rande Hütehunde, die die Herde gut im Blick haben und auf Anweisung des Schäfers die „Bande“ in Zaum halten – dieser Anblick ist vielen im Kreis Wolfenbüttel bestens bekannt und für viele beinahe idyllisch. Doch bei den Schäfern geht oft die Angst um, so auch bei Wanderschäfer Christof Bokelmann. Im letzten Jahr gab es nämlich mehrere Wolfsrisse in der Region. Deshalb hat er seine tierischen Mitarbeiter auf vier Pfoten aufgestockt.

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Die gewohnten Hütehunde bekommen tatkräftige Unterstützung von Herdenschutzhunden. Bis zu fünf Kangals sind jetzt neu im Team, wie die Naturerbe-Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) schreibt – und die Vierbeiner haben eine klare Aufgabe: Die Schafe verteidigen. Das tun sie, wenn’s sein muss, auch lautstark und mit Nachdruck. Die Tiere sind speziell ausgebildet. Bisher blieb das Areal Herzogsberge im Kreis Wolfenbüttel von Übergriffen verschont – doch Bokelmann verlor im vergangenen Jahr in den benachbarten Wohlder Wiesen rund 100 Tiere durch Wölfe. Ein Risiko, das er nicht noch mal eingehen will.

Schäfer Christof Bokelmann setzt im Kreis Wolfenbüttel auf zusätzliche Herdenschutzhunde. Foto: Christof Bokelmann

Doch warum das alles? Ganz einfach: Die wolligen Landschaftspfleger leisten einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz. „Schafe sorgen dafür, dass seltene Wiesenlandschaften nicht verbuschen oder zu Wald werden“, erklärt Susanne Belting vom DBU Naturerbe. Gerade für bedrohte Arten wie die Feldlerche sei das Offenland überlebenswichtig.

Wichtig: Abstand halten und Hunde anleinen

Besucher seien herzlich willkommen, die Schafe aus der Ferne zu beobachten. Aber: Mit Rücksicht. Die Kreisverwaltung und das DBU Naturerbe bitten ausdrücklich darum, Abstand zur Herde zu halten – vor allem mit Hunden. Denn die Schutzhunde könnten einen fremden Vierbeiner schnell mal mit einem Eindringling verwechseln.


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„Hunde sollten unbedingt angeleint bleiben – besonders in der Brut- und Setzzeit“, betont Silke Krause von der Unteren Naturschutzbehörde. Wer den Tieren zu nahe komme, werde das durch lautes Bellen der Schutzhunde schnell merken. Damit es gar nicht erst zu Stress kommt: Einfach einen großen Bogen um die Herde machen. Übrigens: Die Feldhüter sind regelmäßig im Gebiet unterwegs und stehen bei Fragen gern bereit.