Wenn das Leben dem Ende entgegengeht, drehen sich die Gedanken nur noch um das Wesentliche. Was ist mir wirklich wichtig, was will ich noch erleben und wer soll an meiner Seite sein?
Eine Frau aus Wolfenbüttel hat einen doch sehr bescheidenen Wunsch geäußert. Sie wünscht sich Zeit. Zeit mit ihren Liebsten, Zeit an ihrem Kraftort.
Wolfenbüttel: Wünschewagen-Team reist nach Gifhorn
Wenn Menschen in ein Hospiz ziehen, haben sie oft nicht mehr lange Zeit zu Leben. Umso wichtiger ist es, ihnen diese Zeit so angenehm und so schön wie möglich zu gestalten. Damit so viele Wünsche wie möglich erfüllt werden können, gibt es den Wünschewagen. Die ehrenamtlichen Helfer setzen alle Hebel in Bewegung, um ihren Fahrgästen ganz besondere Momente zu schenken.
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Manchmal braucht es nur den Besuch in der Heimat, im Elternhaus oder an einem Ort in der Natur, um Menschen ein ganz besonderes Gefühl zu verschaffen. So ging es auch Wünschewagen-Passagierin Saskia. In einem emotionalen Post bei Facebook berichten die Wunscherfüller von dem Ausflug: Es sei ein Tag voller Emotionen, aufgefrischten Erinnerungen und purem Glück gewesen. Im Kreise ihrer Liebsten, ihrer Familie und engen Freunden ging es für Saskia in den Kreis Gifhorn zum Tankumsee. Es wird wohl ihr letzter Besuch an diesem für Saskia so besonderen Ort sein. Ihrem Kraftort.
Wolfenbüttel: Saskia erlebt Tag mit ihren Liebsten
Früher seien sie hier oft gemeinsam gewesen. Als Tochter Ella ein Jahr alt wurde, verbrachten sie den ganzen Tag am See, ein dick gepackter Picknickkorb durfte auch nie fehlen. Immer waren sie schon sehr früh am See. Damals gab es noch keine Platzwart und auch an Parkgebühren war damals noch nicht zu denken, berichtet die Mitsechzigerin mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Das Gefühl, was sie als Familie an diesem Ort hatten, war einmalig. Es schien, als hätten sie an diesem Tag unendlich viel Zeit.
Auch beim Ausflug mit dem Wünschewagen-Team ist ein Picknickkorb dabei. Natürlich. So wie immer. Saskias Mann, Tochter Ella, Schwiegersohn und ein Freund der Familie hatten jede Menge eingepackt. Auf der Wiese machen sie es sich gemütlich. Saskia thront auf der Rolltrage mittendrin. Ist guter Dinge. Plaudert, lacht, weint. Hält inne. „Maja und Pascal vom Wünschewagen-Team unterstützen ihren schwerstkranken Gast, wo es sein muss, ziehen sich dann ein wenig zurück. Geben der Familie Raum und die Möglichkeit zum Abschied nehmen. Bevor es zurück ins Hospiz nach Wolfenbüttel geht, gibt es für alle noch ein Eis. Ganz wie früher“, heißt es in dem Bericht.
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Und am Ende ist Saskia rundum glücklich. „Das war heute der schönste Tag seit langem“, antwortet sie auf die Frage, ob ihr die Wunschfahrt gefallen habe.
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