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VW: Verzweifelte Mitarbeiterin nach Ende für Nachtschicht – „Mir platzt der Kragen“

VW: Verzweifelte Mitarbeiterin nach Ende für Nachtschicht – „Mir platzt der Kragen“

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VW: Verzweifelte Mitarbeiterin nach Ende für Nachtschicht – „Mir platzt der Kragen“

VW: Verzweifelte Mitarbeiterin nach Ende für Nachtschicht – „Mir platzt der Kragen“

VW mit E-Auto-Offensive - das ist der Plan des Autobauers

Der deutsche Automobilriese Volkswagen setzt immer mehr auf E-Mobilität und treibt seine Pläne für Elektroautos weiter voran. Aktuell baut VW zirka 400.000 E-Autos pro Jahr. Der Autobauer will die Anzahl produzierter vollelektrischer Autos bis 2025 auf 2,7 Millionen pro Jahr erhöhen.

Wolfsburg. 

Dass die Nachtschichten bei VW wegfallen, hat viele Mitarbeiter hart getroffen. Und dabei geht es nicht immer nur ums Geld.

Auch der Alltag in den Familien könnte sich von Grund auf ändern, sollte VW vom Drei- auf ein Zwei-Schicht-Modell umswitchen. Eine Mutter hat mit News38 über ihre Situation gesprochen. Sie sieht das Wohl ihrer Familie in Gefahr, sollte es keine Nachtschichten mehr geben.

VW: Nachtschicht-Ende spaltet die Meinungen

Am Freitag vergangener Woche, kurz vor dem Wochenende, verbreitete sich die Nachricht in der Region wie ein Lauffeuer: Volkswagen plant, drei von vier Nachtschichten im Stammwerk Wolfsburg zu streichen.

Gerüchte darüber gab es schon länger – das Echo auf die Entscheidung war geteilt. Die User in den sozialen Medien meinen einerseits, es sei völlig legitim, Arbeitskräfte in der Nacht für mehr Geld antreten zu lassen, wenn die gleiche Arbeit auch tagsüber erledigt werden könnte. Andere sorgen sich, dass der nächste Schritt der Abbau von Personal sein könnte.

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VW-Mitarbeiterin fühlt sich im Stich gelassen

Karina (Name geändert, der richtige Name ist der Redaktion bekannt) ist Mutter von zwei Kindern und lebt in der Region38. Sie und ihr Mann arbeiten beide bei Volkswagen. Karinas Mann arbeitet aktuell im Drei-Schicht-System. Sie selbst arbeitet im indirekten Bereich.

Im Gespräch mit News38 lässt sie ihren Gedanken freien Lauf. Dabei gehe es ihr nicht nur ums Geld, erzählt sie.

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„Eine Woche, in der mein Mann Spätschicht hat, schlaucht richtig. Dann fühle ich mich wie eine Alleinerziehende“, berichtet sie. Denn: In der Spätschicht, die nach dem neuen Modell alle zwei Wochen auf dem Plan stehen könnte, ginge ihr Mann gegen 13 Uhr aus dem Haus und käme erst um 23 Uhr von der Arbeit zurück. Da bliebe dann keine Zeit für Hobbys oder ein Familienleben.

„Mein kleines Kind weint schon jetzt oft, wenn der Papa nicht da ist und spät arbeiten muss. Das Große hat sich langsam daran gewöhnt.“ Nur in den Wochen, in denen ihr Mann Früh- beziehungsweise Nachtschicht habe, sei es für die Eltern überhaupt möglich, eigenen Hobbys nachzugehen, wichtige Arzttermine wahrzunehmen oder gemeinsam etwas mit den Kindern zu unternehmen. „Für uns bedeutet diese Nachricht einen harten Einschnitt in unser Privatleben“, so Karina.

VW-Mitarbeiterin fühlt sich von ihrem Arbeitgeber allein gelassen

Und noch ein Aspekt macht der Mutter zu schaffen: „Ich habe leider das Gefühl, dass VW vergisst, dass wir Autos bauen sollen. Wie soll das denn funktionieren, wenn die Produktion kaputt gespart wird?“ Ihr Vorschlag: Eine Vier-Tage-Woche. Sie habe das Gefühl, dass im indirekten Bereich weniger Personal eingespart werde und die Produktion stets als erster Bereich von Sparmaßnahmen betroffen sei.

Für das Ehrenamt und auch Vereinstätigkeiten sieht die Mutter schwarz. Jugendtraining beispielsweise beim Fußball oder anderen Sportarten sei bei solch einem Schichtmodell schlicht und einfach nicht mehr praktikabel.

Volkswagen plant Gespräche zu Details mit dem Betriebsrat

Karina fühlt sich von ihrem Arbeitgeber alleingelassen und nicht verstanden. „Wenn ich dann höre, dass Volkswagen familienfreundlich beziehungsweise ein Top-Arbeitgeber sein soll, platzt mir der Kragen. Familienfreundlich ist dieses System nicht. Jedenfalls nicht für uns.“

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Volkswagen antwortete, mit den Sorgen der Familie konfrontiert, „dass die Gespräche mit dem Betriebsrat zu den Details des neuen Schichtmodells noch zu führen sind.“ (mw)