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VW: Sorgen wegen Ukraine-Krieg! Konzern richtet Krisenstab ein

VW: Sorgen wegen Ukraine-Krieg! Konzern richtet Krisenstab ein

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VW: Sorgen wegen Ukraine-Krieg! Konzern richtet Krisenstab ein

VW: Sorgen wegen Ukraine-Krieg! Konzern richtet Krisenstab ein

Russland startet Großangriff auf die Ukraine

Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen hat Russland einen Großangriff auf die Ukraine gestartet. In vielen Städten inklusive Kiew waren Explosionen zu hören. Auch von Belarus aus überschritten russischen Soldaten die Grenze.

Wolfsburg. 

Der Angriff Russlands auf die Ukraine lässt auch die Autoindustrie nicht kalt. VW zeigt sich erschüttert. Als einziger deutscher Autobauer betreibt der Konzern ein Werk in Russland.

Umso mehr steigt die Sorge um dessen Zukunft und die Sicherheit der Mitarbeiter. VW richtet eine indirekte Forderung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

VW hofft auf schnelle Einstellung der russischen Kampfhandlungen

Mehr als 22 Stunden Autofahrt und 3.500 Kilometer trennen Wolfsburg und das russische VW-Werk in Kaluga südwestlich von Russland. Knapp 4.000 Mitarbeiter produzieren die beliebten Modelle Tiguan und Polo. Auch der Skoda Rapid sowie die Audi-Modelle Q7 und Q8 rollen dort vom Band. Wie „Business Insider“ berichtet, investierte VW in das Werk der LLC Volkswagen Group RUS zwischen 2006 und 2021 rund 2 Milliarden Euro.

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Die zehn VW-Marken:

  • Volkswagen
  • Volkswagen Nutzfahrzeuge
  • Skoda
  • Seat
  • Cupra
  • Audi
  • Lamborghini
  • Bentley
  • Ducati
  • Porsche

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Wolfsburg und Russland pflegten eine gute Handelsbeziehung, die sich in der Nacht auf Donnerstag schlagartig änderte. Aufgrund des Angriffs auf die Ukraine läuteten beim niedersächsischen Autobauer die Alarmglocken auf. „Der Volkswagen-Konzern hat mit großer Sorge und Betroffenheit die Nachrichten über den russischen Angriff auf die Ukraine zur Kenntnis genommen“, erklärte ein VW-Sprecher gegenüber dem „Business Insider“.

Er fordere Russland indirekt auf, den Angriff einzustellen. „Volkswagen hofft auf eine schnelle Einstellung der Kampfhandlungen und eine Rückkehr zur Diplomatie“, wie es auch in der „Automobilwoche“ heißt. „Wir sind überzeugt, dass eine nachhaltige Lösung des Konflikts nur auf Grundlage des internationalen Rechts erfolgen kann,“ so der Sprecher weiter.

Bruch des Völkerrechts fordert VW zum Handeln auf

Auch der Braunschweiger CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller bezog klare Stellung. Er appellierte sowohl an den Volkswagen-Vorstand als auch an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann, das Engagement von VW in Russland neu zu bewerten.

„Dieser Bruch des Völkerrechts durch Russland muss zwingend Folgen für das Tochterunternehmen Volkswagen Group RUS mit dem VW-Werk in Kaluga haben“, ermahnt Müller. „Jedes Engagement in Russland ist zu prüfen, denn mit dem heutigen, erneuten Bruch des Völkerrechts durch Russland ist der Punkt erreicht, an dem harte und entschiedene Sanktionen in allen Bereichen durchzusetzen sind. Diese Sanktionen müssen entschlossen durchgesetzt werden, auch wenn sie Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben.“

+++ Ukraine-Krieg mit „Folgen für Deutschland“: Was uns jetzt droht +++

Welche Folgen der russische Angriff auf die Ukraine für das Volkswagen-Werk in Kaluga bedeutet, kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden. „Der Grad der Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit in den betroffenen Ländern wird fortlaufend durch einen Krisenstab ermittelt“, verrät ein Sprecher aus Wolfsburg gegenüber dem „Business Insider“-Magazin. An oberster Stelle stehe weiterhin die Sicherheit und Unversehrtheit der Mitarbeiter vor Ort.

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So richtet auch Betriebsrat-Chefin Daniela Cavallo besorgte Worte an Wladimir Putin. „Als internationale Arbeitnehmervertretung, die über 660.000 Menschen auf der ganzen Welt mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen, Kulturen und Prägungen im Volkswagen Konzern repräsentiert, und die immer an die Macht der Worte, des Kompromisses und der Diplomatie glaubt, appellieren wir gemeinsam an den russischen Präsidenten, die Kampfhandlungen sofort einzustellen, ein weiteres Blutvergießen zu verhindern und diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts zu beenden“, so Cavallo es in einer Sondersitzung des Europäischen- und Weltkonzernbetriebsrat von VW. (mbe)