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VW-Aufpasser darf sich nicht alles angucken

VW-Aufpasser darf sich nicht alles angucken

Wolfsburg. 

Der im Zuge des Dieselskandals von den US-Justizbehörden bestellte VW-Aufpasser Larry Thompson bekommt nach eigenen Angaben bei Volkswagen womöglich keine Einsicht in alle Dokumente. „Ich werde vollständigen Zugang zu allen Informationen des Unternehmens haben, aber wegen laufender Untersuchungen könnte es auch Beschränkungen geben“, sagte der 72-jährige sogenannte „Monitor“ des VW-Konzerns am Dienstag, 6. Juni, in Wolfsburg. Auch die US-Behörden könnten ein Interesse daran haben, dass ihm Zugang zu bestimmten Informationen verwehrt würde.

Sein Mandat beschränke sich nicht auf Konzernstandort Wolfsburg, sagte Thompson. „Klar werden wir uns auch Audi anschauen müssen“, sagte er mit Blick auf die in der vergangenen Woche bekanntgewordenen Vorwürfe gegen die Ingolstädter VW-Tochter. Allerdings werde er nur sehr selten eigene unabhängige Untersuchungen anstoßen.

Überwachen, Vorschläge machen und Beurteilen

„Ich bin nicht hier, um Volkswagen zu sagen, wie sie ihre Geschäfte führen sollen„, sagte Thompson. Er sei dazu da, zu überwachen, dass Volkswagen sich an die zivil- und strafrechtlichen Vergleiche in den USA halte. Dazu gehöre es auch, Vorschläge zu machen und am Ende zu beurteilen, ob die vom Unternehmen angestoßenen Veränderungen nach dem aufgeflogenen Dieselskandal langfristig funktionieren könnten.

Thompson hat in den ersten Tagen seines auf drei Jahre angelegten Mandats bereits Gespräche mit dem oberen Management sowie Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch geführt. Derzeit sei sein Team rund 20 Mitarbeiter groß. Dies solle auf 50 bis 60 Mitarbeiter anwachsen, die auch Büros in Wolfsburg bekommen sollen. Dort sollen sie mit knapp 50 Beschäftigten von VW-Seite zusammenarbeiten.