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Corona in Niedersachsen: Verwirrung um Impfstoff! Wie gefährlich ist Johnson & Johnson?

Corona in Niedersachsen: Verwirrung um Impfstoff! Wie gefährlich ist Johnson & Johnson?

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Am Montag wurden in Niedersachsen Impftermine mit dem Vakzin Johnson & Johnson kurzfristig abgesagt. Das Ganze sorgte für viele Fragezeichen – und beinahe für Tränen... (Symbolbild) Foto: picture alliance / Hans Lucas | Martin Bertrand

Wolfsburg/Berlin. 

Große Corona-Verwirrung in Niedersachsen – unter anderem in Wolfsburg.

Offenbar hat das Land Niedersachsen kurzfristig einige Impftermine mit Johnson & Johnson ausgesetzt. Komplett? Teilweise?

In Wolfsburg jedenfalls sollen deswegen fast Tränen geflossen sein.

Corona in Niedersachsen: Wirbel um Johnson & Johnson

Eigentlich sollten unter anderem im Wolfsburger Impfzentrum am Montag mehrere Menschen mit dem Vakzin Johnson & Johnson gegen das Coronavirus geimpft werden.

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Aber offenbar wurden sie dort zurückgewiesen, wie die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ (WAZ) berichtet. „Eine Frau vor uns hat fast geweint“, sagte eine Betroffene.

Corona in Niedersachsen: Johnson & Johnson nur für Ältere

Offenbar gibt es einen bislang noch nicht öffentlich kommunizierten Erlass der niedersächsischen Landesregierung. Unter anderem vom Kreis Peine heißt es, ein solcher sei heute angekommen – „Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission […] dürfen wir den Impfstoff nur noch an Menschen, die 60 Jahre oder älter sind verimpfen“, hieß es aus Peine. Daher wurden dort alle Impftermine mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson für unter 60-Jährige abgesagt.

„Wir bitten all diejenigen, die von der Absage betroffen sind, nicht zum Impfzentrum zu kommen, da wir die Personen zunächst einmal abweisen müssen. Wir sind derzeit bemüht, mit dem Land eine Lösung für das Problem zu finden.“ Auch eine freiwillige Impfung nach umfassender medizinischer Aufklärung sei nicht möglich.

Das niedersächsische Gesundheitsministerium bestätigte der „WAZ“ inzwischen, dass im System keine Impf-Termine für Johnson & Johnson am Montag hinterlegt seien.

Diese Corona-Impfstoffe sind in der EU zugelassen:

  • BioNTech und Pfizer (21. Dezember)
  • Moderna (6. Januar)
  • AstraZeneca (29. Januar)
  • Johnson & Johnson (11. März)

Anfang des Monats hatte die Stadt Wolfsburg angekündigt, dass die Bürger sich für Soforttermine mit Johnson & Johnson sichern könnten.

Johnson & Johnson – Priorisierung aufgehoben

Am Montagvormittag verkündeten Bund und Länder wiederum, dass sich künftig jeder Erwachsene mit dem Impfstoff impfen lassen kann. Die Priorisierung für Johnson & Johnson werde in Arztpraxen und bei Betriebsärzten sofort aufgehoben.

Wie es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz heißt, nehmen die Ministerinnen und Minister „die berichteten Fälle von Hirnvenen-Thrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson“ ernst. Ähnlich wie bei dem Impfstoff von Astrazeneca war es sehr selten zu solchen schweren Nebenwirkungen gekommen.

Corona in Niedersachsen: Johnson & Johnson – ein Piks reicht

Die ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt das Vakzin aber vor allem Menschen über 60 Jahre. Analog wie bei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca soll eine Impfung damit aber nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoanalyse auch bei Unter-60-Jährigen möglich sein.

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Das Besondere am Impfstoff von Johnson & Johnson ist, dass anders als bei den bisher zum Einsatz kommenden Corona-Impfstoffen nur eine Spritze davon zum vollen Schutz ausreicht.

Von den bundesweit 34,4 Millionen verabreichten Impfdosen stammen bisher nur rund 18.000 von Johnson & Johnson. Die Lieferungen sollten nun zunehmen. Bis zum Wochenende wurden 7,6 Millionen oder 9,1 Prozent aller Bundesbürger voll geimpft. Bald jeder Dritte hat mindestens eine erste Spritze bekommen: 32,3 Prozent. (ck mit dpa)