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Wolfsburg: „Geweint, gehofft und verloren“ – nächster Laden verabschiedet sich

In der Innenstadt von Wolfsburg muss der nächste Laden schließen – die Inhaberin hat „geweint, gehofft und verloren“.

Wolfsburg
© IMAGO / Chris Emil Janßen

Wolfsburg – das ist die VW-Stadt

Die ganze Welt kennt Wolfsburg - dank VW. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wolfsburg im Jahr 1302. Gegründet wurde die Stadt 1938 als Sitz des Volkswagen-Werks.

Die Innenstadt in Wolfsburg muss sich schon bald von einem beliebten Geschäft verabschieden. Wer auf die dort angebotenen Gummibärchen nicht verzichten will, hat noch rund drei Wochen Zeit, um sich mit einem Vorrat einzudecken. Dann gehen nach zehn Jahren im Bärentreff für immer die Lichter aus.

Für viele Stammkunden aus Wolfsburg kommt die Nachricht plötzlich. Für die Inhaberin war das Ende bereits im Frühling abzusehen. Aufgeben wollte sie dennoch nicht, jetzt ist die Entscheidung aber endgültig gefallen und die Menschen in Wolfsburg sind traurig.

Wolfsburg: Bärentreff muss schließen

Mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt 2012 habe alles angefangen, erzählt die Inhaberin des Bärentreffs gegenüber News38. Weil der so erfolgreich angenommen wurde, eröffnete sie im darauffolgenden Februar ihr Geschäft in der Porschestraße 34. Ein paar Jahre habe sie dann zusätzlich noch einen Stand auf dem jährlichen Weihnachtsmarkt betrieben, bis die Kosten für Standgebühr und Personal zu hoch wurden.

Doch dann traf es auch das Geschäft. Schon vor Corona sei in der Wolfsburger Innenstadt nicht mehr viel los gewesen. „Die Innenstadt stirbt aus“, erzählt sie traurig. Nun, zwei Jahre nach Beginn der Pandemie gebe es noch weniger Laufkundschaft in der Einkaufsstraße. „Die Leute bleiben lieber zuhause. Es ist einfach nichts los.“



Wolfsburg: Inhaberin ist dankbar

Für die Inhaberin ein schwerer Schlag. Doch aufgeben kam für sie nicht in Frage. Trotz der Umsatzeinbrüche durch Corona wollte sie es weiter versuchen. „Dann kam der Krieg in der Ukraine.“ Im Frühling fiel dann die vorläufige Entscheidung das Geschäft zum Ende des Jahres zu schließen. Über den Sommer wollte sie es noch einmal versuchen, die Möglichkeit die Kündigung der Räumlichkeiten zurückzuziehen ließ sie sich offen. Die Zahlen wurden aber nicht besser. Deshalb ist die Entscheidung nun endgültig gefallen.

„Mit unserem Laden habe ich zehn Jahre gelebt, gelacht, begeistert. Nun leider auch geweint, gehofft und verloren“, kündigt sie die Schließung zum 22. Dezember in den sozialen Netzwerken an und trifft damit auch ihre Kundschaft schwer. Es sei “ sehr schade“, „doof“ und sogar „scheiße“, schreiben Kunden, die gut und gerne bei ihr eingekauft haben.

Nach der Schließung wolle die Inhaberin erst einmal Urlaub machen und zur Ruhe kommen. Wer nach ihr in die Räumlichkeiten einziehe, stünde noch nicht fest. Aber Bedanken wolle sie sich noch. Bei all ihren Stammkunden, die über die Jahre dafür gesorgt haben, dass sie ihren Laden weiter betreiben kann. „Das ist mir sehr wichtig“, sagt sie.