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VW-Mitarbeiter packt aus! „Ein großes Problem“

Bei VW gibt es ein großes Problem und droht einer ihrer Vormachtstellungen zu verlieren! Ein ehemaliger Mitarbeiter bringt es auf den Punkt.

VW
© IMAGO/Xinhua

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Mercedes, Opel, VW und viele andere europäische Autobauer präsentieren neue oder bessere E-Auto-Modelle. Ist das der Durchbruch für Elektromobilität in Deutschland?

VW hat ein großes Problem!

Die Wolfsburger scheinen ihre Vormachtstellung in einem bestimmten Branchenzweig zu verlieren.

VW: Jahrelange Dominanz beendet?

Für VW könnte eine Ära zu Ende gehen. In China hatten die Wolfsburger für die letzten Jahrzehnte in der Automobilbranche eine Monopolstellung inne. Den Anfang nahm dies in den Achtzigern, in denen ein damaliger Ingenieur und erster chinesischer Mitarbeiter bei den Wolfsburgern, namens Wenpo Lee, spontan als Dolmetscher eingesetzt wurde. Im April 1978 stand nämlich unangemeldet eine Delegation aus Peking vor den Toren von VW und Lee machte den Ministern die PKW aus Niedersachsen schmackhaft. Jetzt, 55 Jahre später, schätzt Lee in einem Interview die brenzlige Lage im Reich der Mitte ein.

In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ anlässlich des vom Sohn Felix Lee geschriebenen Buches über die Geschichte seines Vaters, sorgen sich Wenpo und Felix über die Stellung von Volkswagen in China. Beide sehen eine Wende: „Kein Chinese würde heute ein E-Auto von VW kaufen. Da ist BYD einfach zu weit vorn“, erklärt der ehemalige VW-Mitarbeiter. „Auf der Shanghai Automobile Show haben sich die Leute dieses Jahr für BYD interessiert, nicht für VW. Die Chinesen haben in diesem Jahr acht Modelle präsentiert. VW hatte nur den ID 7. Da war kaum ein Besucher auf dem VW-Stand, während bei BYD ein großes Gedränge herrschte. Früher war das mal umgekehrt“.

Vorsprung verloren

Fleix Lee schätzt die Lage ähnlich ein: „Plötzlich, innerhalb von ein, zwei Jahren haben die Chinesen, namentlich BYD, jetzt VW vom Thron gestürzt – nach fast 40 Jahren an der Spitze. Da sieht man eben, wie rasant China gerade in den letzten Jahren technologisch nicht nur aufgeholt, sondern sogar überholt hat. Für VW wird das jetzt sehr, sehr schwierig“. Mit der neuen Entwicklung der Elektroautos habe man eine Entwicklung in China verpasst.

Andere Anbieter beginnen VW aus dem Markt zu verdrängen. „Dass Deutschland den Chinesen etwas voraushätte – das jedenfalls ist definitiv nicht mehr der Fall. Und neue Erfindungen gibt es nur mit harter Arbeit, mit ständigen Verbesserungen an bestehenden Produkten. Wenn wir nicht hart arbeiten, dann haben die Chinesen auch auf lange Sicht besseres Know-how als wir“, meint Wenpo Lee.

Neues technologisches Zeitalter

Sein Sohn sieht noch nicht einmal andere Autobauer als neue Marktführer. „Mit dem Wandel zum E-Antrieb haben sich die Machtverhältnisse verschoben. Und es sind dann ja auch gar nicht mehr die klassischen chinesischen Autobauer, die da die Konkurrenten sind. Es sind Tech-Unternehmen und Batteriehersteller“. Sie sollen anders ticken und sich voll und ganz auf E-Mobilität konzentrieren können und nicht noch den „Riesenapparat […]“ im Schlepptau haben, wie es in Wolfsburg der Fall ist.

Ein gutes Beispiel seien die Mitarbeiter, die zu Weiterbildungen ins Ausland reisen. Hier habe es sich zu 180 Grad gedreht, führt Wenpo Lee weiter aus: „Früher kamen chinesische Mitarbeiter oder Zulieferer nach Deutschland, um zu lernen. Etwa nach Salzgitter, in Volkswagens Fabrik für Verbrennungsmotoren. Heute sind in Deutschland komplett chinesische Anlagen im Einsatz, die komplette Fertigungsanlage für Batterien in Salzgitter etwa ist aus China“.


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Früher, kamen die Chinesen auf VW zu, um sich den Fortschritt von den Wolfsburgern zu holen. Jetzt hat sich der Spieß umgedreht. Ein Umdenken bei Volkswagen ist gefragt, laut Felix Lee, denn man war „es lange Zeit gewohnt waren, zu sagen: Die Chinesen lernen von uns, die schauen auf uns herauf. Plötzlich muss man jetzt ganz demütig auf die chinesischen Partner schauen und hoffen, dass die einem Dinge beibringen“.