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VW-Chef Thomas Schäfer mit drastischen Worten – „Ein Fiasko“

Thomas Schäfer warnt vor einem Fiasko, wenn es in der Branche in einem bestimmten Bereich so weiter geht wie bisher. Wie reagiert VW?

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VW mit E-Auto-Offensive - das ist der Plan des Autobauers

Der deutsche Automobilriese Volkswagen setzt immer mehr auf E-Mobilität und treibt seine Pläne für Elektroautos weiter voran. Aktuell baut VW zirka 400.000 E-Autos pro Jahr. Der Autobauer will die Anzahl produzierter vollelektrischer Autos bis 2025 auf 2,7 Millionen pro Jahr erhöhen.

Es sind Zeiten des Umbruchs bei VW, BMW, Mercedes und Co. Die meisten Autobauer stellen derzeit einen Großteil ihrer Produktion auf E-Mobilität um. An eine nachhaltige Zukunft von Verbrennermotoren glaubt fast keiner mehr.

Ein Umbau einer solchen Größenordnung bringt natürlich einige Schwierigkeiten mit sich. Da bildet VW keine Ausnahme. Gerade jetzt, wo die Märkte durch Krieg, Krisen, Inflation durcheinandergewirbelt werden, fällt es einigen etablierten Autobauern schwer, den Kahn auf Kurs zu halten. VW kann davon ein Lied singen. Auch wenn noch lange keine Untergangsstimmung herrscht in Wolfsburg.

VW: Pläne stehen schon

Ein Umstieg auf E-Mobilität ist für die meisten Autobauer gelinde gesagt ein aufwendiges Unterfangen. In einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ aus Österreich gibt VW-Markenchef Thomas einen Ausblick auf die Pläne von Volkswagen. „2026 bringen wir den ID 2all auf den Markt, dann kommen weitere Derivate, unter anderem der elektrische GTI, den wir auf der IAA in München gezeigt haben“, erklärt Schäfer. Bei der Umstellung seien Prioritäten wichtig, um die Qualität, das Design und die Innovation, wofür VW steht, zu gewährleisten und beizubehalten.

Auch preislich möchte man in Wolfsburg an den bisherigen Werten festhalten: „Wir [müssen] eine Lösung für einen Einstiegsstromer für unter 20.000 Euro finden, mit dem wir auch Geld verdienen. Das ist die Champions-League des Autobauens.“ Als VW stehe man für bezahlbare Mobilität. Im Bereich von Elektromotoren eine schwere Aufgabe, der sich der Konzern allerdings stellen will. Dabei verkaufe sich die E-Mobilität aktuell gar nicht so gut.

Unternehmen lassen Preise immer weiter sinken

Eine Rabattschlacht bahne sich an: „Wir verstehen absolut nicht, was einige Hersteller mit ihren aggressiven Preisreduktionen im Neuwagen-Bereich erreichen wollen. Marktanteile über den Preis kaufen war jedenfalls noch nie eine nachhaltige Strategie. Aus Kundensicht und für die Restwerte ist das ein Fiasko“, meint Schäfer. Er hält einen anderen Weg für sinnvoller: „Wir passen lieber vorübergehend die Kapazitäten an. Wir halten lieber unser Preisniveau, als dass wir in einen Preiskampf einzusteigen.“ Am Ende gebe es bei der Rabattschlacht nur Verlierer.

Schäfer möchte sich aus dem Überbieten mit sinkenden Preisen heraushalten: „So etwas passiert und dem Phänomen begegnen wir eher mit Sondermodellen, aber nicht mit Preissenkungen bei bestehenden Modellen“, sagt Schäfer gegenüber der „Kleinen Zeitung“.

Durchhalten ist das Stichwort

„Es gibt Länder, da verbietet es sich, beim Preiskampf mitzumachen, da müssen Sie als Marke genauso wie die Konkurrenz erst mal durchhalten. Wir setzen auf Flexibilität in den Werken und stärken die Substanz unserer Produkte, weil das am Ende das wichtigste Kaufkriterium bleibt“, erklärt Schäfer weiter.


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Der Umbruch von den Verbrennern weg zu E-Motoren wird noch andauern. Thomas Schäfer rechne mit einem Ende der Verbrenner-Motoren im Jahr 2033. Bis dahin sei noch einiges zu tun.