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VW: Spionage-Skandal enthüllt! Dahinter sollen chinesische Hacker stecken

Dokumente enthüllen, dass VW von Hackern ausspioniert worden ist. Die Spur führt nach China – auch wenn die Volksrepublik dies abstreitet.

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© IMAGO/onemorepicture

Das VW-Stammwerk in Wolfsburg – hier schlägt das Herz des Auto-Giganten

Das VW-Werk Wolfsburg ist das Stammwerk der Volkswagen AG und die größte zusammenhängende Autofabrik der Welt. Wir stellen sie Dir in diesem Video vor.

Während VW-Vertreter öffentlich die starke Partnerschaft mit China priesen, zeichnete sich im Verborgenen ein anderes Bild ab. Über 40 interne Dokumente enthüllen jetzt, wie systematisch der Konzern ausspioniert wurde.

Trotz früherer enger Zusammenarbeit mit China steht nun der Verdacht im Raum, dass genau von dort die Angriffe ausgingen! Das berichtet der „Spiegel“, dem die Dokumente vorliegen.

VW Opfer von Industrie-Spionage

Bereits 2010 geriet VW ins Visier der Hacker. In den folgenden Jahren verschafften sich die Angreifer weitreichenden Zugriff auf die IT-Systeme des Unternehmens. Auch die VW-Schwestermarken Audi und Bentley wurden angegriffen. Die VW-interne Analyse hält es für „am wahrscheinlichsten“, dass alle Angriffe von denselben Tätern ausgingen – bis zu 19.000 Dateien sollen entwendet worden sein.

Die identifizierten Ziele der Hacker waren klar definiert: Die Entwicklung von Ottomotoren, Getriebetechnologien und alternativen Antrieben wie Elektromobilität. Besonderes Interesse zeigten die Täter an Getriebesteuerungssoftware und technischen Handbüchern. VW bestätigt den Vorfall und betont, dass die IT-Sicherheit in der Zwischenzeit massiv verstärkt wurde.

Digitale Abwehr: Die Gegenmaßnahmen von VW

Durch einen Tippfehler der Hacker wurde Volkswagen 2014 auf die Angriffe aufmerksam. Der Konzern bildete daraufhin eine Task Force und startete eine groß angelegte Abwehrkampagne, die manche Experten als „Operation am offenen Herzen“ bezeichnen. Zahlreiche Systeme mussten neu aufgesetzt werden – eine Aktion, die damals als die größte ihrer Art galt. So viele Systeme habe man noch nie auf einen Schlag neu aufsetzen müssen, teilte der ebenfalls eingeschaltete Microsoft-Konzern damals laut der Unterlagen mit.

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Am 24. April 2015, einem Freitag, reagierte der Konzern entschlossen. In einem als „War Room“ eingerichteten Raum auf dem Werksgelände in Wolfsburg versammelten sich rund zwei Dutzend Menschen, von denen einige sogar Matratzen mitgebracht hatten. Über einen Zeitraum von 48 Stunden wurden große Teile des Netzwerkes des VW-Konzerns abgeschaltet, mit Ausnahme der lebenswichtigen Systeme, die weiterlaufen mussten. In der Zentrale wurde ein Telefon für eine permanente Konferenzschaltung eingerichtet, so dass jeder, der an diesem Wochenende Probleme hatte – ob in Argentinien, den USA oder in Ingolstadt – diese über die eingerichtete Leitung besprechen konnte.

VW: Chinesische Botschaft bestreitet Vorwürfe

Während die Spur der Hacker nach Peking zur Volksbefreiungsarmee zu führen scheint, fehlt es an eindeutigen Beweisen. Die chinesische Botschaft in Berlin bezeichnet die Vorwürfe als „Gerüchte und Unwahrheiten“, die vor allem aus den USA und anderen westlichen Ländern kämen.


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Sowohl die beim VW-Hack eingesetzte Spionagesoftware als auch die Methodik der Angreifer tragen deren Handschrift. Sie nutzten Programme wie PlugX oder China Chopper, die fast ausschließlich von Hackern aus der Volksrepublik China verwendet werden, sagt ein Experte zum „Spiegel“. Die Hochrüstung der IT-Sicherheit kostete VW einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. Der Gesamtschaden des Industrie-Spionage dürfte deutlich höher liegen.