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VW-Vorstand mit knallharter Ansage – „Wird härter“

VW möchte den harten Kampf um einen Markt, auf dem man zuletzt eher schwächer aussah, annehmen und die Kunden zurückgewinnen. Ob das klappt?

© imago images / Sven Simon

VW und seine Töchter - das sind die Marken

Zum Volkswagen Konzern gehören viele weitere bekannte Automarken. Wir stellen die bekanntesten VW-Töchter vor.

Mit der Elektro-Offensive möchte VW Konkurrenten auf dem Markt den Kampf ansagen. In Wolfsburg stellt man sich auf einen harten Kampf um die Kunden ein. Man denkt, dass man ganz gute Karten habe, um vor allem in einem Markt wieder neu anzugreifen.

Woanders möchte sich VW allerdings in seine alte Position zurück arbeiten – und dafür sei einiges an Arbeit nötig.

VW: Neue Hoffnungen mit E-Wende

Nachdem man bei den Wolfsburgern in den nächsten Jahren komplett auf Elektro-Motoren umsteigen möchte, hat ein VW-Vorstand bereits ein neues Ziel ausgerufen. Im Reich der Mitte sollen wieder mehr Volkswagen unterwegs sein. Früher waren davon mal mehr auf chinesischen Straßen, die Konkurrenz hat aufgeholt. Eine alles andere als einfache Situation: „Die Preise fallen und fallen, der Wettbewerb wird härter“, beschreibt der China-Chef von VW, Ralf Brandstätter, kurz vor der an diesem Donnerstag (25. April) beginnenden Automesse in Peking die Lage.

Noch habe man genug Ressourcen, um zu investieren und umzubauen, was auch dank der Verbrenner-Motoren möglich ist. Diese Art von Motoren seien immer noch „hochprofitabel“ und können den weiteren Umbau auf E-Mobilität finanzieren, was in China auch mehr als dringend nötig sei. Dort nimmt eine neue Entwicklung schnell an Fahrt auf.

VW in China abgeschlagen

Smarte E-Autos werden in China immer mehr zum Verkaufsschlager. Im ersten Quartal hat der Volkswagen Konzern in China nach eigenen Angaben mehr als 693.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Davon waren 41.000 reine E-Fahrzeuge. Für VW zwar schon eine Verbesserung – im Vergleich zur Konkurrenz bei den Elektro-Autos sei es dennoch relativ wenig. Ein wachsender Markt, in dem sich Volkswagen wieder etablieren will.

Denn: Für 2024 erwarten Experten laut der staatlichen Zeitung „China Daily“, dass 40 Prozent der verkauften E-Autos in China an den Kunden gebracht werden sollen. 2025 soll bereits jedes zweite verkaufte elektrische Auto dort unterwegs sein. Ein Ergebnis der chinesischen Dominanz auf dem Markt?

Neue Position für VW

Bei Verbrennungsmotoren konnten chinesische Hersteller nie mit der filigranen Technik der Deutschen mithalten. Doch bei den E-Autos wurden die Karten neu gemischt. Nicht mehr VW verkauft die meisten Fahrzeuge, sondern der chinesische Hersteller BYD, der früh ins E-Segment eingestiegen ist. Mithilfe staatlicher Subventionen, aber mindestens ebenso viel Erfindergeist ist es den Chinesen gelungen, Autos zu bauen, die den Geschmack der Käufer treffen.

Zu den etablierten Herstellern gesellen sich Dutzende neuer chinesischer Anbieter, die den Markt mit technisch ausgereiften Fahrzeugen regelrecht überschwemmen. Hinzu kommt noch ein großer Hersteller aus den USA: Tesla. Mit einem Werk in Shanghai hat man sich direkt an der Quelle platziert und kann zu guten Preisen die eigenen Produkte an den wachsenden Markt bringen.

Muss sich VW auf „Preiskrieg“ einlassen?

Eine ganze Armada von Herstellern möchte sich auf dem Markt behaupten. Von einem regelrechten „Preiskrieg“ spricht Cui Dongshu, Generalsekretär des chinesischen Automobilverbands CPCA. Die schwächelnde chinesische Wirtschaft spielt VW dabei nicht unbedingt in die Karten.

Aufgrund der Wirtschaftslage überlegen sich die Menschen zweimal, ob es der richtige Zeitpunkt ist, ein neues Auto zu kaufen. Den Autobauern bleibt also nichts anderes übrig, als hohe Rabatte zu gewähren. Ein profitables Geschäft ist so kaum möglich. Bei der anstehenden Automesse in der Hauptstadt Peking, dem wohl wichtigsten Branchentreffen weltweit, möchten die Wolfsburger mit den Töchtern Audi und Porsche Präsenz zeigen.

Mit sechs Weltpremieren möchte Konzernchef Oliver Blume die „innovative Stärke“ des deutschen Autobauers unter Beweis zu stellen. Auch Experten sehen den Automarkt im Reich der Mitte für deutsche Autobauer unverzichtbar: „China muss ein wichtiger Markt für die deutschen Autobauer bleiben. Man kann die Absatzmengen in diesem riesigen Markt nicht einfach auf etwa die USA umverteilen“, sagt Frank Schwope, der Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands in Köln und Hannover lehrt.


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Ein gewisses Risiko sei laut anderen Experten die politisch angespannte Situation um Taiwan. Trotzdem bleibt China für VW und andere Autobauer ein äußerst lukrativer Markt. (jlf mit dpa)