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VW steckt tief im Dilemma! Experte mit bitterer Prognose

Eine Studie offenbart jetzt bittere Zahlen für VW. Sie zeigen: Die Wolfsburger stecken in einem tiefen Dilemma.

Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management der Fachhochschule Bergisch Gladbach, spricht bei einem Branchentag über den Mobilitätswandel.
© picture alliance/dpa

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Mit dem „Performance Programm“ und klar gesteckten Zielen in Richtung E-Mobilität will sich VW aus der Krise retten. Klar ist, die Rendite muss aus Sicht der Investoren deutlich nach oben – bis 2026 auf mindestens 6,5 Prozent. Dafür wollen die Wolfsburger mitunter in der Produktion deutlich schlanker fahren und bauen radikal Stellen ab.

Die Herstellung kann aber noch so günstig sein – wenn der Verkauf nicht genügend Geld reinspült, geht auch die Rendite nicht nach oben. In diesem Zusammenhang dürften neueste Zahlen für mehr als besorgte Blicke in der VW-Chefetage sorgen. Ein Experte deutet die Zahlen für den Wolfsburger Autobauer mehr als bitter.

VW: Bittere Prognose für die Wolfsburger

Gleich zwei Trends spielen dabei eine Rolle: Einmal ging der Verkauf von E-Autos seit dem Wegfall der Prämie deutlich nach unten. Dann ging auch der Gewinn pro verkauftem Auto in den Keller – im Fall von VW sogar drastisch. Pro Autoverkauf erzielten die Wolfsburger zuletzt nur noch 1.272 Euro Gewinn. Laut der Studie des „Center of Automotive Management“ (CAM), lag der Gewinn vor einem Jahr bei VW noch bei 1.652 Euro pro Fahrzeug.

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Aber nicht nur bei Volkswagen brachen die Gewinne ein. Die Studie untersuchte zehn internationale Autokonzerne, bei denen der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern im Schnitt auf 7,1 Prozent gesunken ist. In den drei Jahren zuvor lag die Gewinn-Marge durchschnittlich bei 8,3 bis 8,4 Prozent. Pro Auto verdienen die Top-Hersteller demnach nur um die 2.253 Euro.

„Müssen viel innovativer sein“

Einer der wesentlichen Gründe für die einbrechenden Gewinne ist dabei vor allem die Umstellung auf E-Mobilität. Laut Studienleiter Stefan Bratzel verdienen die Autobauer derzeit „mehrheitlich noch kein Geld mit Elektroautos“ und müssen das mit ihren Verbrenner-Verkäufen noch kompensieren. Die Hoffnung ist natürlich, dass sich das mit größeren Absatzzahlen ändert.

Weil aber die Transformation auch teure Investitionskosten fordert, drückt sie gleich doppelt auf den Geldbeutel. Laut Bratzel gibt es aber in puncto E-Mobilität für die Autobauer „kein Weg zurück“. Für ihn gibt es für die Autobauer derzeit nur zwei Möglichkeiten: „Erstens gilt es, die Kosten von Elektrofahrzeugen entlang der Wertschöpfungskette weiter zu reduzieren“, so der Experte. Zweitens müssten sich die deutschen Autobauer vor allem mit Innovationskraft gegenüber der internationalen Konkurrenz behaupten können. „Gerade deutsche Autobauer müssen mindestens so viel innovativer und besser sein, wie sie teurer sind“, so Bratzel.


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Unter den deutschen Herstellern sind übrigens weiterhin die VW-Konkurrenten und Premium-Hersteller BMW und Mercedes-Benz am profitabelsten. In der Studie kamen sie auf Gewinn-Margen pro verkauftem Auto von 11,1 und 10,8 Prozent.