Eine VW-Tochter zieht den Stecker für ein Angebot, das letzten Endes nicht aufgegangen ist.
Manche Erwartung sei nicht aufgegangen, hieß es von der VW-Tochter.
VW-Tochter macht Schluss
Es geht um Heycar. Die mehrheitlich von Volkswagen Financial Services (VWFS) gehaltene Gebrauchtwagenplattform geht vom Netz. Sie werde noch im Mai den Dienst in Deutschland einstellen und in den kommenden Monaten auch in Großbritannien, sagte ein Sprecher des zum VW-Konzern gehörenden Finanzdienstleisters mit Hauptsitz in Braunschweig. Zuvor hatte die Branchenzeitung „Automobilwoche“ über das Aus für Heycar berichtet. Sie zitiert den Sprecher mit den Worten: „Die Anteilseigner haben entschieden, Heycar nicht weiter mit Finanzmitteln auszustatten.“
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Heycar gehe nicht in die Insolvenz, hieß es, werde aber samt Marke aufgegeben. Das Aus betrifft demnach zufolge 126 Beschäftigte, 26 davon in Deutschland. Zuletzt waren auch mal rund 450 Mitarbeiter bei Heycar angestellt. Aber die Zeiten sind schon länger vorbei. Jetzt also das endgültige Ende. Von einem Großteil der verbliebenen Beschäftigten werde man sich wohl trennen müssen, sagte der Sprecher.
VW-Tochter nimmt Mund zu voll
VWFS hatte Heycar vor acht Jahren gestartet – unter anderem, um Marken-Händlern eine Alternative zu den beiden dominierenden Plattformen Mobile.de und Autoscout24 zu bieten. Gepusht mit Hunderten Millionen Euro wollte die VW-Finanztochter den Markt für Gebrauchtwagen-Plattformen erobern und zu einem der „größten Gebrauchtwagenhändler der Welt“ werden. Dafür war Heycar bewusst markenübergreifend angelegt worden. Auch Renault ist mit einem kleinen Anteil beteiligt, zwischenzeitlich galt das auch für Mercedes.
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Die Plattform hatte die in sie gesetzten Erwartungen allerdings nicht erfüllen können. Für das Aus nennt VWFS dem Bericht zufolge mehrere Gründe: „Wir haben die Entwicklung des digitalen Kaufverhaltens überschätzt und die Marketingkosten unterschätzt“, zitiert die Zeitung den VWFS-Sprecher. Und auch der Handel kam nicht ausreichend an Bord. Dort hätte man sich „ehrlicherweise ein größeres Commitment gewünscht“. (dpa/ck)