Da hat VW eine ganz schöne Stolperfalle aufgebaut: Die neuen Studien und angekündigten Modelle der elektrischen ID-Serie klingen gelinde gesagt relativ unsexy.
Was früher ganz schlicht Golf und Passat waren, sind jetzt ID.2all oder ID.Every1. Will VW wirklich mit solchen Zungenbrechern raus auf die Straßen? VW-Vertriebschef Martin Sander spricht Klartext.
VW auf Namenssuche
Die Premiere des „Billig-Stromers“ aus der VW-Schmiede war weltweit mit Spannung erwartet worden. Im März ließ der Konzern dann die Hüllen fallen und präsentierte sein neuestes Schätzchen. Das vergleichsweise preiswerte E-Auto kam allerdings mit einem sperrigen Namen um die Ecke: ID.Every1. Okay, Botschaft im Namen. Verstanden. Ein Stromer für alle. Der Name aber sorgte für Stirnrunzeln. Genau wie beim ID.2all gab es Fragen. Viele Fragen.
Die österreichische Auto-Zeitung „Auto und Wirtschaft“ hat jetzt mal beim VW-Vertriebschef angeklopft und nachgehakt. Soll das künftige Einstiegsmodell wirklich ID.Every1 heißen? Nein, sagte Sander. „Die Autos bekommen wieder richtige Namen. Die Frage stellt sich konkret mit der Markteinführung neuer Modelle – weder der ID.2all noch der ID.Every1 werden in der Serie so heißen. Wir verkünden das, wenn es so weit ist.“ Dass VW bei Studien und Konzeptautos mit teils kryptischen Namen arbeitet, ist allerdings nicht neu. So hieß der Touareg einst mal AAC. Und aus VW concept A wurde erst Marrakesh und dann Tiguan. Der Amarok hieß anfangs RPU (Robust Pick-up).
VW ID.every1 als Gamechanger?
Zurück zum ID.Every1: Das Modell – von der Größe her zwischen Up und Polo angesiedelt – soll 2027 auf den Markt kommen. Für viele Branchen-Experten ist das viel zu spät. Die Konkurrenz war schneller. Dennoch bleibt der VW-Vertriebschef seiner Rolle treu und versprüht Optimismus in Krisenzeiten: „Klar ist, dass der ID.Every1 kein Nischenmodell wird, sondern ein Volumenmodell, das eine Fabrik gut auslasten wird, wenn er auf den Markt kommt. Und den angekündigten Einstiegspreis von 20.000 Euro streben wir auf jeden Fall an“, sagte Sander.
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Als zweitgrößte Pkw-Marke der Welt und als klarer Marktführer in Europa habe VW auch einen Führungsanspruch in puncto Elektromobilität. Die Zukunft werde batterieelektrisch sein, so wie es etwa in Norwegen schon der Fall ist. „Unser Anspruch ist, dass wir auch Marktführer in der Elektromobilität sein wollen. „Wir müssen als Marke führend im Bereich der E-Mobilität sein und haben einen ambitionierten Plan, wie wir das umsetzen wollen.“ Bei Volkswagen sei man davon überzeugt, dass sich die E-Mobilität durchsetzen wird, „weil Elektroautos das bessere Produkt sind.“