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VW-Chef kassiert Shitstorm! „Sie stehen im Kreuzfeuer“

Gegenwind für den VW-Chef: Oliver Blume muss sich einmal mehr Kritik gefallen lassen. Es geht um seine umstrittene Doppelrolle.

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VW-Boss Oliver Blume – so steil verlief seine Karriere

Wir stellen dir seine Karriere vor.

Er steht an der Spitze zweier Dax-Konzerne: Porsche- und VW-Chef Oliver Blume.

VW-Kleinaktionären ist er ein Dorn im Auge. Auf der Hauptversammlung fordern sie ein Ende der Doppelrolle.

VW: Nur eine Hand am Steuer?

Das war kein bequemer Tag für den Volkswagen-Chef: VW-Kleinaktionäre haben Oliver Blume zum Rückzug von der Porsche-Spitze aufgefordert. Wenn man sich die Krise beider Unternehmen anguckt, dann sei es nicht tragbar, dass Blume beide Dax-Konzerne führe, sagte etwa Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka auf der virtuellen Hauptversammlung am Freitag (16. Mai). „Sie stehen im Kreuzfeuer der Interessen und auch Ihr Tag hat nur 24 Stunden.“

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Um bei Volkswagen das Ruder herumzureißen, müsse er sich auf eine der beiden Aufgaben konzentrieren, sagte Speich. „Dafür müssen Sie beide Hände am Steuer haben, und das ist derzeit nicht der Fall.“ Kritik kam auch von anderen Aktionsvertretern: Volkswagen habe mit Blume nur einen Teilzeit-Chef, „dem die Probleme über den Kopf wachsen“, kritisierte Janne Werning von Union Investment. Diese Doppelrolle sollte unverzüglich beendet werden, forderte Hendrik Schmidt vom Fonds-Anbieter DWS. 

Blume: „Nicht auf Ewigkeit angelegt“

Und Blume selbst? Der erteilte dem Ganzen eine Absage. „Die Doppelrolle ist ein Erfolgsrezept“, sagte er. „Gerade in aktuell herausfordernden Zeiten überwiegen die Vorteile bei Weitem.“ Klar sei aber auch: „Die Doppelrolle ist nicht auf die Ewigkeit angelegt.“ Entscheiden müsse das am Ende aber der VW-Aufsichtsrat. Mit Blick auf die Lage des Konzerns sprach er von weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen. „Aktuell erleben wir eine Welt in rasantem Wandel.“ Hinzu käme jetzt die neue Unsicherheit im wichtigen US-Geschäft – durch die Zollpolitik von Präsident Donald Trump. 

Trump-Weltbild: VW knickt ein

Für das Nordamerika-Geschäft kündigte der VW-Chef einen Maßnahmenplan an, an dem nun gearbeitet werde. Bereits ab diesem Jahr würden US-Töchter von den Diversitäts-Zielen des Konzerns ausgenommen, kündigte Rechtsvorstand Manfred Döss an. US-Präsident Trump fordert ein Ende solcher Programme zur Förderung benachteiligter Personengruppen. 


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Spekulationen um Blumes Doppelrolle hatten zuletzt durch mehrere Wechsel im Porsche-Vorstand neue Nahrung erhalten. Finanzchef Lutz Meschke, der bisher als Kronprinz in Stuttgart galt, wurde abgelöst. Neuer Vizechef wird Entwicklungs-Vorstand Michael Steiner, der dafür die Leitung der Konzern-Entwicklung in Wolfsburg abgibt. Das hatte Spekulationen ausgelöst, Blume könnte seine Nachfolge in Stuttgart vorbereiten. (dpa/ck)