Schon seit Wochen brodelt die Gerüchteküche über die Zukunft eines VW-Werks.
Eine mögliche Alternative zum Autobau im VW-Werk erhitzt und spaltet die Gemüter. Jetzt gab es eine Protest-Aktion am Werkstor.
VW: Protest am Werkstor
Das VW-Werk in Osnabrück hatte am Montagmorgen (19. Mai) spontanen Besuch von Natur- und Umweltschützern. Die Organisation „Robin Wood“ war zu Gast und hat bei VW für einen sozial-ökologischen Umbau der Automobil-Industrie protestiert. Die Aktivisten kletterten an zwei Laternenmasten vor dem Werksgelände hoch und hängten ein Banner mit der Botschaft „ÖPNV statt Panzer – Jobs nicht auf Krieg aufbauen“ auf, heißt es in einer Mitteilung.

Hintergrund der Aktion sind die Spekulationen um die Zukunft des Osnabrücker Werks. Stand jetzt ist die Auto-Produktion hier bis 2027 gesichert. Was danach auf die aktuell rund 2.300 Mitarbeiter zukommt, steht noch nicht fest. Gemunkelt wird immer wieder, dass hier künftig Rüstungsgüter vom Band laufen sollen.
VW Osnabrück: Panzer statt Pkw?
Vor allem der Rüstungs-Riese Rheinmetall soll von dem Standort und dessen Produktions-Möglichkeiten angetan sein, hieß es zuletzt. Ende März hatte sich eine Delegation der Waffen-Schmiede auch schon im Werk umgeschaut. (Details hier!) Außerdem hatte Rheinmetall einen Rüstungs-Zulieferer aus Osnabrück aufgekauft. (Hier liest du mehr dazu.)
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Fakt ist: Während Volkswagen – wie die deutsche Automobil.-Industrie insgesamt – in einer schweren wirtschaftlichen Krise steckt, verzeichnet Rheinmetall wegen der aktuellen Weltlage bei seinen Aufträgen Zuwächse in Rekordhöhe. Die Übernahme von bestehenden industriellen Produktionsstandorten sowie Fachkräften wäre für den Waffenhersteller also eine einfache Möglichkeit, seine Produktion auszuweiten.
„Robin Wood“ mit klarer Forderung
Für „Robin Wood“ wäre das aus mehreren Gründen falsch: „Die Krise der Auto-Industrie öffnet der Rüstungs-Produktion Tür und Tor. Zugleich eskaliert die Klimakrise und vielen Menschen – vor allem auf dem Land – fehlen weiterhin gute Alternativen zum Auto. Wir brauchen dringend ein gutes, barrierefreies Angebot von Bussen und Bahnen in der Fläche. Dafür sollte die Autoindustrie umgebaut werden und nicht für Panzer“, forderte etwa Aktivistin Cécile Lecomte.
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Insofern solidarisiere „Robin Wood“ sich hier auch mit den VW-Mitarbeitern, sagte Mobilitätsreferentin Annika Fuchs: „Wir stellen uns heute hinter die Beschäftigen bei VW. Ihre Sorge, wie es für sie ab 2027 weitergehen wird, ist absolut berechtigt. Um eine sozial-ökologische Mobilitätswende voranzubringen, werden sie, ihre Fähigkeiten und auch die Produktions-Stätten dringend gebraucht und dürfen jetzt nicht für militärische Zwecke umgewidmet werden.“ Vielmehr solle für Konzerne, Politik und Gewerkschaften die wichtigste Frage sein, wie die Mobilitäts-Wende auch auf der Produktions-Seite organisiert werden kann, wenn sie über die Zukunft des VW-Werks in Osnabrück verhandeln.