VW will beziehungsweise muss Tausende Mitarbeiter loswerden. Wegen der Konzern-Krise ist Volkswagen zum Sparen verdammt und muss auch an der Personalkosten-Schraube drehen.
Insgesamt soll die VW-Mannschaft in den kommenden Jahren um 35.000 Mitarbeiter schrumpfen. Also um mehr als ein Viertel. Unter anderem lockt der strauchelnde Konzern die Mitarbeiter mit Altersteilzeit-Angeboten – und hohen Abfindungen. Lohnt sich so ein Abgang?
VW lockt mit fetter Abfindung
Bis zu 400.000 Euro zahlt VW denjenigen, die das Unternehmen freiwillig verlassen – je nach Position und Dauer der Betriebszugehörigkeit, also wie lange jemand schon bei Volkswagen arbeitet. Der Stellenabbau hat auch schon ordentlich Fahrt aufgenommen: Rund 20.000 Mitarbeiter haben sich bereits für einen frühzeitigen Abgang entschieden, teilte Personalvorstand Gunnar Kilian bei der VW-Betriebsversammlung am Dienstag (3. Juni) in Wolfsburg mit. Die Verträge sind fixiert. Rund zwei Drittel davon gingen in Altersteilzeit, berichtete die „Bild“. Sie bekommen keine zusätzliche Abfindung.
+++ Tausende Mitarbeiter verlassen VW – und das freiwillig! +++
Dass sich schon so viele Mitarbeiter für einen Abgang entschieden haben, ist für den nordhessischen VW-Betriebsratschef Carsten Büchling ein klares Signal: „Diese relativ große Zahl spricht dafür, dass diese Angebote attraktiv sind“, sagte er dem Sender ntv. Denn der Konzern zwinge einen ja nicht, das Angebot anzunehmen. Bei den Beschäftigten stoßen die finanziellen Verlockungen auf ein geteiltes Echo: „Die Abfindung, so nach Dauer der Beschäftigung eingeteilt, finde ich eigentlich fair“, sagt ein Mitarbeiter. Sein Kollege ist anderer Meinung: „Für mich ist das nicht interessant, weil ich mir hier einfach meinen Arbeitsplatz nicht abkaufen lasse.“
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Reicht’s bis zur Rente?
Die Frage ist: Wann überhaupt lohnt sich eine Abfindung aus Mitarbeiter-Sicht? Kommt ganz drauf an, sagt der Dresdner Rechtsanwalt Gerhard Rahn gegenüber ntv. „Das hängt davon ab, ob man hinterher auch wieder eine neue Arbeit findet. Dann kann man natürlich sagen ‚Okay, ich nehme ich mir halt jetzt mal 200- oder 300.000 Euro Abfindung mit und gehe dann weiter arbeiten‘.“ Reicht so eine Abfindung denn bis zur Rente? Das sei möglich, ja, sagt der Rechtsanwalt: „Man muss aber bedenken, dass die Krankenversicherung weiter bezahlt werden muss und gegebenenfalls muss man auch weiter in die Rentenversicherung einzahlen, damit man hier seine Ansprüche zumindest hält oder erhöhen kann.“
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Rahn empfiehlt den betroffenen VW-Mitarbeitern, sich den Betrag in einem Rutsch, also als Ganzes, auszahlen zu lassen – und nicht in Raten. Dann könnten sie Steuern sparen. Die VW-Mitarbeiter sollten sich aber alles sehr genau überlegen und sich professionell beraten lassen, bevor sie etwas unterschreiben.