Veröffentlicht inVW

Schluss mit der Doppelrolle bei VW! Es ist Zeit, loszulassen, Oliver Blume

VW steckt in der Krise. Auch bei Porsche läuft es nicht perfekt. In diesen Zeiten eine Doppelrolle auf Führungsebene? Eine schlechte Idee. Ein Kommentar:

© IMAGO/Jens Schicke

VW-Boss Oliver Blume – so steil verlief seine Karriere

Seit dem 1. September 2022 ist Herbert Diess nicht mehr CEO des VW-Konzerns. Nun sitzt Oliver Blume auf dem Chefsessel bei VW. Wir stellen dir seine Karriere vor.

Als Ex-VW-Boss Herbert Diess seinen Posten räumte, rückte Porsche-Chef Oliver Blume nach. Dabei ließ der 57-Jährige die VW-Tochter allerdings nicht hinter sich, sondern schnappte sich die Doppelrolle. Chef von Porsche und Chef vom VW-Konzern. Blume trat an mit dem Versprechen, VW mit voller Kraft zu führen. Doch von Beginn an gab es Zweifler.

VW und Porsche gleichzeitig führen? Ein Balance-Akt, den Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden von Beginn an zumindest mit Skepsis beobachtet haben. Angesichts der angespannten Lage wurden die Stimmen in jüngster Vergangenheit aber immer lauter, dass Blume einen seiner Posten räumen sollte. Und jetzt wäre der richtige Zeitpunkt. Ein Kommentar.

VW steckt in der Krise

VW steckt in der Krise. Und das nicht erst seit gestern. Zuerst machte die Corona-Pandemie dem Autoriesen aus Niedersachsen zu schaffen. Dann folgte der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Auch in China bröckelte nach und nach der Thron. Vor allem asiatische Hersteller ließen Volkswagen hinter sich. Und dann war und ist da noch das Problem mit den E-Autos. Der Verkauf läuft einfach nicht wie erhofft. Viel zu viele Kunden setzen nach wie vor auf Verbrenner. Warum? Da sind die Gründe vielfältig. Allen voran geht es vielen aber um den Preis. Und oft auch um die fehlende Ladeinfrastruktur.


Gratis Probefahrt im neuen Elektro-Crossover Kia EV6 GT-line
Einen Elektro-Crossover mit Autobahnassistent, Premium-Relaxation-Sitzen und 325 PS kostenlos Probe fahren:
HIER verraten wir, wie du an die Gratis-Probefahrt des Kia Sportage GT-Line kommst🛒.


Was im vergangenen Jahr folgte, das war ein Krisenjahr für den Konzern. Und auch für die Mitarbeiter. Galt früher noch die Devise, dass man einen sicheren Job hat, wenn man bei VW arbeitet, war davon im letzten Jahr nicht mehr viel übrig. Im Gegenteil. Der Konzern sorgte sogar für Schlagzeilen, als er die eigentlich so heilige Beschäftigungssicherung aufkündigte (mittlerweile gibt es sie ja wieder). Auch die Zukunft verschiedener Werke schien unsicher. Was dann kam, waren zähe und intensive Tarifverhandlungen. Und ein Sparprogramm, das es in sich hat: VW will bis 2030 gut 35.000 Stellen sozialverträglich abbauen. Auf Führungsebene ist ein millionenschwerer Gehaltsverzicht geplant. In den Werken in Deutschland will VW die Kapazitäten reduzieren.

Die Krise ist kein Sprint, sondern ein Marathon

Und inmitten dieser Sparpläne crasht nun auch noch Donald Trump mit seinen US-Zöllen, die VW zusetzen. Ein Gebräu, das vor allem eines verlangt: Eine massive Fokussierung und Aufmerksamkeit. Jemanden, der sich voll und ganz der Aufgabe widmet, den Konzern aus der Krise zu manövrieren. Schließlich hängen weltweit Tausende Jobs daran. Doch wie soll das gehen, wenn man sich als Führungskraft nicht nur dem Konzern als Ganzen, sondern auch noch Porsche widmet? Zwei Unternehmen, die zwar eng miteinander verbunden sind, aber ganz unterschiedliche Zielgruppen bedienen. Prestige und Marge trifft auf Mischkonzern mit dem Fokus auf Masse. Den Autoriesen aus der Krise führen ist kein Nebenjob, sondern eine Vollzeit-Aufgabe. Verteilt Blume sich auf zwei Posten, kann er keinem der beiden vollends gerecht werden.

Denn auch Porsche gerät immer mehr ins Wanken. Im ersten Quartal sackte die VW-Tochter beim operativen Ergebnis dramatisch ab (mehr dazu liest du hier). Auch die Prognose für das Gesamtjahr wurde nach unten korrigiert. Kurzum: Die Luxus-Marke braucht genau so jemanden mit vollem Fokus wie auch der Mutterkonzern. Das auf den Schultern eines Mannes? Ist zu viel. Und mit dem drastischen Gewinn-Einbruch im zweiten Quartal (mehr dazu hier) ist der Punkt gekommen, an dem Oliver Blume sich von einem der beiden Posten lossagen sollte.


Mehr News:


Mitarbeiter sind verunsichert, haben Angst um ihre Jobs. Sie brauchen eine klare und sichere Führung. Jemanden, der voll und ganz für sie und den Konzern da ist. Für die Interessen und Belange. Und nicht jemanden, der sich aufteilt. Denn es sollte auch berücksichtigt werden, dass das Manövrieren aus der Krise kein Sprint ist, sondern ein Marathon. Der dauert seine Zeit, braucht einen langen Atem und vor allem einen deutlichen Fokus. Zwei gleichzeitig laufen? Geht nicht. Es ist an der Zeit, den Staffelstab abzugeben und sich voll und ganz auf eine Strecke zu konzentrieren.


Die mit dem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Die Produkte werden nach dem besten Wissen unserer Autoren recherchiert und teilweise auch aus persönlicher Erfahrung empfohlen. Wenn Du auf so einen Affiliate-Link klickst und darüber etwas kaufst, erhält unsere Redaktion eine kleine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Dich als Nutzer verändert sich der Preis nicht, es entstehen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenlos anbieten zu können.