Jetzt wirds ernst! Das hat auch der VW-Vorstand gemerkt. Der Konzern steckt in der Krise – eine neue Strategie soll helfen, ihn wieder in die richtige Bahn zu lenken. Und die hat es ganz schön in sich. Angeblich wolle man die Kernmarke VW gleichberechtigt an eine Dachgesellschaft hängen – nebst den übrigen Konzernmarken (wir berichteten). Das wollen zumindest Insider gegenüber der „Bild“ verraten haben.
Doch wie vielversprechend ist dieser Plan tatsächlich? Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer hat gegenüber News38 seine Einschätzung abgegeben – und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
VW: Diese Dinge sollte der Konzern berücksichtigen
„Der VW-Konzern hat Probleme. Die liegen heut eher im Luxus-Markt statt im Volumengeschäft“, erklärt Dudenhöffer gegenüber News38. Die Marke VW-Pkw mit Chef Thomas Schäfer mache seiner Meinung nach einen guten Job. Mit der Vereinbarung, 35.000 Stellen abzubauen, habe dieser wichtige Grundlagen für ein profitableres Geschäft geschaffen.
Vom geplanten Umstrukturierungsprozess zeigt sich der Experte jedoch nicht überzeugt: „Ob eine Holding oder eine Dachgesellschaft wirklich das Ei des Kolumbus ist – dahinter kann man wirklich ein Fragezeichen setzen.“ Viel wichtiger sei, dass der Konzern dezentraler aufgestellt werde – genau das scheint mit der geplanten Maßnahme auch das Ziel zu sein. Laut Dudenhöffer ist aktuell zu viel in Wolfsburg konzentriert.
Marken wie Škoda zeigen, dass es auch anders geht. Škoda leiste hervorragende Arbeit, daher sei es sinnvoll, dem Unternehmen mehr Aufgaben im Konzern zu übertragen. „Dort sitzen die heutigen Gewinner und das Know-how und die Vorteile sollte man nutzen“, sagt Dudenhöffer. Gleichzeitig sollten die Eigenheiten des chinesischen Markts berücksichtigt werden. Hier sei bereits eine Entwicklung hin zu mehr Eigenständigkeit sichtbar – und das sei auch notwendig. Gleiches gelte für den US-Markt, der sich ebenfalls deutlich von Europa und China unterscheide. Eine neue Konzernstrategie müsse diese Unterschiede stärker berücksichtigen.
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Dudenhöffer bringt einen konkreten Vorschlag ins Spiel: „Wenn man das nach Marken macht, sollte man die Marke VW-Pkw in zwei oder drei Marken aufteilen. VW-Pkw-China als eigenständige Marke, VW-Pkw in Wolfsburg wird kleiner und an Skoda sollte mehr gehen“, so der Experte.
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„Porsche hat das größte Risiko“
Deutlich schwieriger gestaltet sich das Luxusgeschäft – vor allem im Hinblick auf eine bestimmte Marke: „Porsche hat nach meiner Einschätzung hier das größte Risiko“, so Dudenhöffer. Zwar profitiere die Luxus-Marke von einer gewissen Unabhängigkeit, doch diese habe sich in den vergangenen Jahren nicht als besonders erfolgreich erwiesen. Besonders für VW-Vorstandsvorsitzenden Oliver Blume bedeutet das, dass er sich mehr auf Porsche oder die Dachgesellschaft konzentrieren sollte. Dudenhöffer wird deutlich: „Die Probleme mit den Elektroautos bei Porsche – und speziell in China – sind zu groß, um sie im ‚halben‘ Job lösen zu können.“ Damit deutet der Experte das an, was Kritiker schon längt verlangen: Oliver Blume sollte einen seiner Posten – bei Porsche oder VW – aufgeben.
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Die Umstrukturierung von VW soll offenbar binnen der kommenden 12 Monate umgesetzt werden. Auf die Frage, ob dieser Zeitplan realistisch ist, antwortet Dudenhöffer klar: „Eine über Jahrzehnte gewachsene Organisation können sie nicht mit dem Zauberstab über Nacht ändern. Man kann in zwölf Monaten schauen, dass die neuen Bereiche und Funktionen sauber definiert sind, aber die Neuausrichtung und das Daily Business in der neuen Organisation braucht länger.“
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