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VW will Tochter abstoßen – „Prüfen strategische Optionen“

VW prüft den Abschied von einer traditionsreichen Tochter. Hinter den Plänen stehen Milliardenhoffnungen.

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Darum ist Škoda der heimliche Star bei Volkswagen

VW prüft eine Trennung von seiner traditionsreichen Tochter Everllence. Die Pläne wurden bereits bei der Internationalen Automobilwoche (IAA) in München angedeutet. Jetzt werden sie konkreter.

VW hatte Everllence erst im Frühjahr aus MAN Energy Solutions hervorgehen lassen. Die Sparte gilt als wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung der Industrie. Trotzdem denkt der Konzern offenbar über einen Verkauf nach.

VW: Banken sollen Käufer suchen

Nach Informationen der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ hat VW die Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan Chase mandatiert, einen Käufer zu finden. Das Unternehmen hoffe demnach auf einen Erlös von mehr als fünf Milliarden Euro. Als Interessenten kämen vor allem Finanz-Investoren infrage.

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Ein VW-Sprecher aus Wolfsburg sagte der „Augsburger Allgemeinen“: „Volkswagen managt sein Portfolio an Beteiligungs-Gesellschaften aktiv. Für Everllence prüfen wir derzeit strategische Optionen.“ Weitere Schritte kommentierte er nicht.

Alte Zusagen an die Belegschaft

Überlegungen zu einem Verkauf gibt es bei VW schon länger. Ende 2020 hatte MAN Energy Solutions jedoch mit der IG Metall und den Betriebsräten ein Sparprogramm vereinbart, das einen massiven Stellenabbau beinhaltete. Teil dieses Deals war eine Zusage aus Wolfsburg, die Tochter bis mindestens Ende 2024 im Konzern zu halten. Bei Erreichen bestimmter Renditeziele sollte die Garantie sogar bis 2026 gelten.

Inzwischen meldete Everllence Rekordaufträge und überwand eine lange Durststrecke. Die Sparte entstand aus der Zerschlagung des früheren MAN-Konzerns, aus dem auch der Getriebespezialist Renk hervorging.


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Everllence bietet heute Produkte zur Dekarbonisierung an. Dazu gehören Großwärme-Pumpen, CO2-Abscheidung sowie der Umbau von Schiffsmotoren für klimafreundliche Kraftstoffe. Zusammen mit VW hatte das Unternehmen 2021 H-Tec Systems übernommen, um Wasserstoff-Elektrolyseure zu entwickeln. Verzögerungen beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft belasteten jedoch diesen Bereich.

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