Niedersachsens Polizei bekommt neue Streifenwagen – und zwar elektrisch. Das Land hat einen Millionenauftrag für E-Fahrzeuge vergeben, die künftig in allen Regionen unterwegs sein sollen. Bis Ende kommenden Jahres sollen 208 Wagen geliefert werden. Weitere Fahrzeuge könnten folgen. Von VW kommen sie aber nicht.
Die Wahl fällt auf den Audi A6 Avant e-tron – ein Premiumauto aus Bayern. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von 26,4 Millionen Euro. Eine Spezialfirma aus Bayern rüstet die Fahrzeuge zu vollwertigen Streifenwagen um, inklusive Blaulicht, Funk und Sonderausstattung. Laut Innenministerium kostet ein Wagen mit allem Drum und Dran rund 65.700 Euro.
VW geht leer aus: Polizei bekommt Audi-Fahrzeuge
Brisant: Niedersachsen ist Anteilseigner bei VW, kauft aber keine Fahrzeuge der Kernmarke. Dabei hätte der ID.7, ein Elektro-Kombi aus dem Werk Emden, bestens gepasst. Doch VW ging beim Bieterverfahren leer aus. Das Unternehmen habe zwar ein Angebot abgegeben, sagte ein Sprecher auf Anfrage des NDR. Weiter wollte er den Zuschlag für Audi nicht kommentieren.
+++ Traurige Entwicklung im VW-Werk – „Was passiert hier eigentlich?“ +++
Die IG Metall findet die Entscheidung unglücklich. „Aus Sicht der Automobilbeschäftigten wäre es sicherlich ein starkes Signal gewesen, wenn sich das Land Niedersachsen bei dieser Wahl auch zur heimischen Automobilproduktion im Bundesland bekannt hätte“, erklärte ein Gewerkschaftssprecher gegenüber dem Sender.
Diskussion um Signalwirkung für VW
Polizeifahrzeuge seien nicht nur Einsatzmittel, sondern auch ein „sichtbares Aushängeschild des Landes“, betont die IG Metall weiter. VW-Autos aus Emden stünden für modernste E-Technik – und sicherten Arbeitsplätze. Auch in Polizeikreisen sorgt der Zuschlag an Audi für Verwunderung. Viele Beamte fahren seit Jahren VW Passat als Streifenwagen.
Das Innenministerium verweist dagegen auf das Vergaberecht. „Am Ende eines erfolgreichen Verfahrens erhält das wirtschaftlichste Angebot den Zuschlag“, so ein Sprecher. Eine Bevorzugung von VW oder anderer Hersteller aus Niedersachsen sei ausgeschlossen. Auch der Produktionsstandort dürfe keine Rolle spielen, da das Verfahren europaweit ausgeschrieben war.
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Während die Gewerkschaft und viele VW-Beschäftigte enttäuscht sind, sehen andere die Sache gelassener. Einige Polizisten freuen sich sogar: Im Oberklasse-Audi Dienst zu fahren, hat schließlich auch seinen Reiz – und immerhin bleibt das Geld im VW-Konzern.
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