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VW & Co. kassieren Gnadenlos-Prognose bei Miosga: „Wird es bald so nicht mehr geben“

Ist unsere Autoindustrie noch zu retten? Genau das will ARD-Talkerin Caren Miosga wissen. Ein Gast malt dabei ein düsteres Szenario.

© IMAGO/HMB-Media

Elektroautos: Das machte die deutsche Industrie falsch

Für deutsche Autohersteller stellt der chinesische Elektroautomarkt eine echte Herausforderung dar!

Milliardenverluste bei VW und Konzerntochter Porsche, massiver Gewinn-Einbruch bei Mercedes, Stagnation der deutschen Wirtschaft – die einst so große „Autonation Deutschland“ kämpft mit den Folgen großer Umbrüche und eigener Versäumnisse.

Inmitten von Transformation, Stellenabbau und Handelskrieg wollte ARD-Talkerin Caren Miosga am Sonntagabend (02. November) wissen: Ist unsere Autoindustrie noch zu retten?

VW & Co. in der Krise: „Haben ein Problem“

Zu Gast war unter anderen der Ökonom Moritz Schularick (Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft) – und der nahm beim Blick in die Glaskugel kein Blatt vor den Mund. „Wir haben ein Problem. Ein Kosten-Problem“, sagte er. „Wir haben vielleicht schöne Autos, aber die sind im Vergleich zu den chinesischen E-Autos viel zu teuer.“ Aber den Umstieg generell in Frage zu stellen sei auch kontraproduktiv: „Die Aufgabe für die deutsche Auto-Industrie wird in den kommenden Jahren sein, die Strategie, die sie in den vergangenen Jahren gefahren hat – den Umstieg auf Elektro-Autos – auch durchzuhalten.“

„Jetzt sind wir wirklich im Visier“

Was die deutschen Autobauer wie VW mit Blick auf die Marktsituation und die Chip-Krise momentan durchlebten, sei allerdings „ein zweiter China-Schock“. Der Erste, nämlich die schnelle Industrialisierung Chinas, sei für die deutsche Industrie dabei positiv gewesen. Sie habe exportiert – und profitiert. Das sei jetzt aber anders: „Jetzt sind wir wirklich im Visier. Die Chinesen drängen sehr stark auf traditionell starke deutsche Märkte.“

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Mit Blick auf die Halbleiter-Krise sagte Schularick: „Aus dem ‚Rückenwind China‘ ist für die deutsche Exportwirtschaft ein ganz massiver Gegenwind geworden. Der kommt aus allen Richtungen. Europa muss sich warm anziehen.“ China habe sich in eine sehr starke Position gebracht und „damit angefangen, den Rest der Welt ein bisschen zu erpressen.“

Moritz Schularick (Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft) war zu Gast bei Caren Miosga. Foto: IMAGO/HMB-Media

Auf die Frage von Moderatorin Caren Miosga, ob es die drei großen deutschen Autobauer VW, BMW und Mercedes in zehn Jahren in der jetzigen Form noch geben wird, antwortet der Ökonom ziemlich gnadenlos: „Ich glaube, die wird es in der Form schon zum Ende dieses Jahrzehnts nicht mehr geben. So wie die deutsche Automobil-Wirtschaft jetzt aufgestellt ist.“ Er könne sich für die deutschen Autobauer aber auch eine Art „Volvo-Lösung“ vorstellen: Also, dass strategische Investoren herkommen – „vielleicht auch chinesische, die einsteigen und Technologien mitbringen. Auch als Teil für den Marktzugang in Europa.“


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Gleichzeitig plage ihn aber noch eine weitere große Sorge: „Bei dieser rückwärtsgewandten Debatte vergessen wir die nächste Revolution – wo wir dann wieder hintendran sind. Das autonome Fahren.“ Wir würden schon in zehn Jahren autonome Elektroautos fahren, glaubt er. „Alles, was wir hier rückwärtsblickend besprechen, verstellt uns den Weg, wo wir eigentlich hin sollten. Also: Bitte aufhören, rückwärts in die Zukunft zu laufen.“

HIER siehst du „Caren Miosga“ in der ARD-Mediathek.


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