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Kreis Wolfenbüttel: Familie bemerkt nicht, was nachts vor ihrem Haus passiert – zum Glück filmt eine Kamera alles

Als Stefan aus dem Kreis Wolfenbüttel am Morgen seine Überwachungskamera-Bilder sieht, kann er nicht fassen, was vor seinem Haus passiert war.

© privat / aktuell24

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Schock-Moment bei Stefan Wagner am frühen Morgen: Als der Sickter (Kreis Wolfenbüttel) auf sein Handy blickte, war er fassungslos.

In der Nacht hatte seine Überwachungskamera einen maskierten Mann gefilmt, der vor seinem Haus im Kreis Wolfenbüttel gestanden hat – in seiner Hand ein Kabel.

Kreis Wolfenbüttel: Überwachungskamera macht unfassbare Aufnahmen

Die Bilder wurden Montagnacht (5. Dezember) ab 1.26 Uhr aufgezeichnet. Zu dem Zeitpunkt schliefen Stefan und seine Familien seelenruhig. Vor ihrem Haus spielten sich unfassbare Szenen ab: Ein maskierter Mann stand auffällig nah an der Hauswand, in seiner einen Hand hielt er ein Kabel, in der anderen ein kleines Gerät. Immer wieder bewegte der Maskierte seine Arme hoch und runter, bevor er in den Garten lief. Dort wiederholte er seine Bewegungen. Mehr als fünf Minuten wird der Mann von der Kamera gefilmt, bevor der Unbekannte in der Dunkelheit verschwindet.

Über eine Handy-Benachrichtigung wurde Stefan am nächsten Morgen über die außergewöhnlichen Bilder informiert. „Ich war schockiert und wusste nicht, was ich davon halten soll“, erinnert sich der Familien-Vater im Gespräch mit einem Reporter. „Ich finde es sehr dreist, dass man sich so lange unbemerkt aufhalten kann.“ Stefan war sofort klar, dass der Maskierte nach einem Funksignal des so genannten Keyless Go-Systems suchte. Vor allem moderne Autos besitzen diese Funktion, mit der sich der Wagen ohne Schlüssel in der Hand nicht nur auf- und abschließen, sondern auch starten lässt. Ein gefundenes Fressen für Ganoven. Denn: Mit speziellen Geräten fischen sie vor deinem Haus das Signal ab und machen sich dann mit dem ergaunerten Auto aus dem Staub.

Kreis Wolfenbüttel: ADAC warnt vor Masche

Stefans Glück: Sein alter Seat fährt ohne das Keyless Go-System. An der Straße stand aber der Audi seines Nachbars. Der Familien-Vater vermutet, dass der Räuber es auf das Auto abgesehen hatte – nur nicht wusste, in welchem Haus der Schlüssel liegen würde. Und die Masche scheint immer beliebter zu werden. Deshalb hat der ADAC im Herbst einen Test durchgeführt – mit ernüchterndem Ergebnis. „Von 530 getesteten Fahrzeugen verfügten lediglich fünf Prozent über ein System, was das Auto schützt“, legt ADAC Niedersachsen-Sprecherin Alexandra Kruse die traurigen Zahlen auf den Tisch. Noch immer würden Hersteller die Gefahren des Keyless Go-Diebstahls unter den Tisch kehren. „Die Autohersteller müssen dringend nachbessern in dem Bereich, damit sich die Verbraucher auf die sichere Funktion verlassen können.“


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Die Ausstattung kostet die Räuber im Internet lediglich 100 Euro. „Und wird ein Auto auf diese Weise geklaut, könnten die Täter damit so lange fahren wie Benzin im Tank ist“, erzählt Kruse einem Reporter. Der Polizei könnte auf dem ersten Blick nur schwer feststellen, dass die Autos gestohlen wurden, da meistens keine Einbruchsspuren feststellbar sind. Außerdem gibt es derweil kaum Schutz vor der Diebstahl-Masche. Sowohl von speziell konstruierten Etuis als auch vom Alufolientrick, bei dem der Fahrzeugschlüssel eingewickelt wird, rät der ADAC aufgrund großer Fehleranfälligkeiten ab. Das einzige Mittel, was wirklich helfen würde, sei die Abschaltung des Systems.

Stefans Überwachungskamera filmte den mutmaßlichen Autodieb im Kreis Wolfenbüttel auf frischer Tat. Foto: privat / aktuell24

Stefans Überwachungskamera-Bilder gingen viral durch die Decke, nachdem er sie bei Facebook hochgeladen hatte. Knapp 18.000 Mal wurde sein Beitrag bereits geteilt. Im Kreis Wolfenbüttel hatten die Autobesitzer Glück – anders in Helmstedt. In der gleichen Nacht wurde dort ein Audi Q5 vermutlich mit der gleichen Masche gestohlen. Da Stefan keine Anzeige erstattete, ist der Polizei der Vorfall nicht bekannt. Sie hat aber bestätigt, dass solche Raubzüge durchaus vorkommen, aber schwer zu beweisen sind.