Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, den eine Familie aus Salzgitter seit Monaten führt. Sie leben in ständiger Angst und schwanken zwischen Hoffen und Bangen. Denn seit einiger Zeit steht fest: Ihr jüngstes Familienmitglied, der kleine Toni, ist schwer krank.
Die einzige Möglichkeit, sein Leben zu retten, ist eine Stammzellspende. Für diese Rettung setzt die Familie gerade alle Hebel in Bewegung.
Salzgitter: Familie geht durch die Hölle
Alles begann recht harmlos. Im Januar 2025 bekam Toni einen Schnupfen. Nicht unüblich für ein kleines Kind im Winter, dass auch noch ein älteres Geschwisterkind im Krippenalter hat. Doch der zunächst noch so harmlos anmutende Schnupfen blieb und wollte einfach nicht weggehen. Tonis Mama Alina machte sich Sorgen, fragte beim Kinderarzt, der zunächst Entwarnung gab. Die Familie wollte schließlich in den Urlaub fliegen. Ein paar Tage Sonne, den deutschen Schmuddelwinter hinter sich lassen. Alinas Hoffnung, dass Tonis Beschwerden in einem wärmeren Klima gelindert würden, schienen zunächst in Erfüllung zu gehen. Doch die Erleichterung blieb nur kurz.
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Nur wenige Tage vor dem Abflug wurde Tonis Husten wieder schlimmer. Gerade noch so schaffte es die Familie nach Deutschland und machte sich direkt mit ihrem Baby auf den Weg ins Krankenhaus. Dort dann der Schock: Der Kleine hatte eine verschleppte Lungenentzündung, die sich mittlerweile zu einer Pneumocytis entwickelt hatte. Toni bekam nicht mehr richtig Luft, musste beatmet werden. Im Rahmen dieser Behandlung wurden die Ärzte stutzig und untersuchten Tonis Gene. „Zum Glück“, wie Alina heute sagt.
Im Gespräch mit News38 berichtet sie von den schlimmen Geschehnissen im Krankenhaus. Denn bei dieser Untersuchung stellten die Mediziner fest, dass Toni an einer seltenen Störung des Abwehrsystems leidet, dem Hyper-IgM-Syndrom. Seither ist nichts mehr so, wie es war. Das sieben Monate alte Baby ist stark geschwächt, hat abgenommen und muss künstlich ernährt werden. Mutter und Sohn sind seit Anfang Mai im Krankenhaus. Um Tonis Leben zu retten, braucht es eine passende Stammzellspende.
Salzgitteraner Familie bangt um Tonis Leben
Alina und ihr Mann sind stark. Tonis Bruder vermisst sein Geschwisterchen und auch Alina hat natürlich Sehnsucht nach ihrem Großen, der doch mit gerade mal drei Jahren eigentlich auch noch so klein ist. Die 29-Jährige ist hin- und hergerissen, zwischen dem Wunsch, mit Toni nach Hause zu dürfen und der Sorge vor einer erneuten Infektion. Denn diese, das ist allen mehr als klar, könnte für Toni das Ende bedeuten. Also kämpfen sie. Gehen über ihre Grenzen hinaus und sind stark. Für ihre beiden Kinder. Zum Glück erfährt die Familie viel Rückhalt und Unterstützung durch die Großeltern und ihre engsten Freunde.

Und noch mehr: „Als wir uns dazu entschieden haben, öffentlich nach einem Stammzellspender zu suchen, waren wir überwältigt, wie viele Menschen Anteil an der Suche genommen haben“, erzählt Alina unter Tränen. Vereine, Nachbarn, Kollegen: Sie alle teilten Beiträge und organisierten Typisierungsaktionen. „Wir hoffen so sehr, dass wir einen passenden Spender finden“, erzählt Alina. „Es hilft auch, wenn diejenigen, die sich nicht registrieren lassen dürfen, weil sie krank oder zu alt sind, spenden. Denn diese Tests sind sehr teuer. Da hilft jeder Euro.“

Toni schlägt sich unterdessen tapfer und lässt das Geschehen im Krankenhaus über sich ergehen. „Egal ob ihm ein Zugang gelegt wird oder eine Sonde gezogen werden muss, nach einem kurzen Weinen ist er immer wieder fröhlich. Er ist so ein freundliches und glückliches Kind“, erzählt Alina. Doch was man deutlich merke ist, dass er seinen Bruder sehr vermisst. „Die beiden sind einfach so unglaublich süß zusammen. Zwei unbeschreiblich liebenswerte Kinder“, teilt Alina ihren Schmerz. Nichts wünscht sich die Familie mehr, als dass Toni eine zweite Chance geschenkt wird und er in Frieden gemeinsam mit seinem Bruder alt werden darf.
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Wer helfen möchte, Tonis Leben zu retten, kann sich ganz einfach und schnell als Stammzellspender registrieren. Das geht ganz schnell: Online kannst du unter www.dkms.de/ dein Set direkt nach Hause bestellen. Es braucht nur einen Wangenschleimhautabstrich mit einem Wattestäbchen. Das Ganze ist harmlos. Tut nicht weh. So können die Experten im Labor deine Gewebe-Merkmale bestimmen.
Wer bereits registriert ist, muss dies nicht noch ein zweites Mal tun. Dennoch braucht es immer wieder Spenden. Denn jede Registrierung kostet 50 Euro. Daher kannst du auch spenden: IBAN: DE64 6415 0020 0000 2555 56 / BICSOLADES1TUB.