Er war der Lebensretter von Eintracht Braunschweig in dieser Saison. Er wurde vom No-Name zum Star – und schnell zu groß für den Zweitligisten. Seit Monaten schien klar, dass Rayan Philippe die Löwen im Sommer verlassen wird. Doch aus dem Poker wurde eine wahre Transfer-Saga.
Doch die ist nun endlich vorüber. Nach vielen Interessenten, langen Verhandlungen und einem großen Knall ist der Wechsel in trockenen Tüchern. Rayan Philippe verlässt Eintracht Braunschweig in Richtung Hamburger SV – und die Niedersachsen werden für den schmerzlichen Verlust fürstlich entlohnt.
Eintracht Braunschweig verkauft Rayan Philippe
Was für ein goldener Griff von Benjamin Kessel! Vor genau zwei Jahren holte der Sportchef der Eintracht einen bis dato völlig unbekannten Franzosen vom ebenso unbekannten luxemburgischen Verein Swift Hesperingen – und landete damit nicht weniger als einen Volltreffer. Ablösefrei gekommen, entwickelte sich der Offensivmann in seinen beiden Eintracht-Jahren erst zum Leistungsträger, dann zu einer regelrechten Lebensversicherung.
Philippe glänzte wie kein anderer, war in der abgelaufenen Saison für viele Experten einer der besten Zweitliga-Spieler überhaupt. Und so war allen Löwen schnell klar: Diese Ära wird ein baldiges Ende finden. Der Franzose drängte Richtung Bundesliga, fand dort zahlreiche Interessenten. Der größte: Mainz 05. Schon im März schien der Deal mit den Rheinhessen weitestgehend sicher. Doch dann folgte der Knall. Der FSV sagte urplötzlich ab – und alles begann von vorne (hier die Details).
+++ Eintracht Braunschweig: Nächste Wende! Torwart plötzlich wieder weg +++
„Es soll zu unserem Weg gehören, hochveranlagte Spieler zu entwickeln, ihnen Spielzeit zu geben und mit ihnen zum richtigen Zeitpunkt idealerweise Transfererlöse zu generieren. Der Transfer von Rayan Philippe ist ein hervorragendes Beispiel, wie uns das gelingen kann. Sportlich hat er unsere Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren extrem bereichert und wichtige Tore für uns geschossen“, so Sportchef Benjamin Kessel zu dem Philippe-Deal.
HSV kriegt den Philippe-Zuschlag
Immerhin: Genug Anwärter auf eine Verpflichtung gab es noch immer. Eintracht Frankfurt, FC St. Pauli, Werder Bremen, Union Berlin und der Hamburger SV eröffneten ein Rennen um den Stürmer. Letzterer geht nun als Sieger aus dem Poker hervor. Am Mittwoch (2. Juli) verkündete Eintracht Braunschweig den Wechsel von Rayan Philippe zum HSV.
Mehr News:
Das lange Pokern hat sich dabei gelohnt. Eine Ablöse von bis zu 3 Millionen Euro gehen an die Oker und machen den sportlich schmerzhaften Verlust erträglich. Der chronisch klamme Verein ist plötzlich deutlich handlungsfähiger auf dem Transfermarkt – kann für diese Summe nicht nur einen Philippe-Ersatz holen, sondern womöglich noch einige weitere Verstärkungen. Die sind auch nötig. In Braunschweig sind sich alle einig: Geht es weiter wie zuletzt, ist der Abstieg nur eine Frage der Zeit.