Jens Spahn steht wegen seiner Entscheidungen zur Maskenbeschaffung während der Corona-Pandemie massiv in der Kritik. Neue Informationen zeigen, dass dabei wichtige Prüfungen unterblieben sein könnten und Warnungen ignoriert wurden. Während Spahn sich an die Vorgänge angeblich kaum erinnern kann, werfen ungeschwärzte Berichte schwerwiegende Fragen zu seiner Verantwortung und seinem Umgang mit der Wahrheit auf. Der Fall entwickelt sich zunehmend zu einem politischen Pulverfass.
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Spahn und die umstrittenen Maskengeschäfte
Jens Spahn gerät wegen seiner Entscheidungen während der Corona-Krise weiterhin in die Kritik. Neue Details zu den Maskengeschäften des früheren Gesundheitsministers werfen Fragen auf. Der „Spiegel“ berichtet, dass der CDU-Politiker den Kauf von zwei Millionen Masken bei der Schweizer Firma Emix für 5,40 Euro pro Stück persönlich per Mail freigegeben habe – obwohl der Bedarf zuvor offenbar nicht geprüft wurde.
Interessant ist, dass andere Einkäufe für 4,50 Euro pro Maske kurz zuvor wegen Überangebots abgebrochen wurden. Die Maskengeschäfte stehen in Verbindung mit Andrea Tandler, Tochter des CSU-Politikers Gerold Tandler.
Spahn selbst bestreitet ein Fehlverhalten. Er betonte, er habe keinen Zugang mehr zu Akten des Ministeriums und könne sich an die Vorgänge nicht erinnern. Er gehe jedoch davon aus, dass der Bedarf intern geprüft wurde. Kritiker sehen das anders. Nach neuen Berichten sind zahlreiche Warnungen und Bedenken vor den Maskenkäufen in Spahns Mailpostfach eingegangen. Sonderermittlerin Margaretha Sudhof nennt 12 Mails und Vorlagen, die zeigen, dass der Ex-Gesundheitsminister direkt in die Entscheidungen eingebunden war.
Neue Vorwürfe enthüllt
Der Sudhof-Bericht, der teilweise geschwärzt veröffentlicht wurde, wirft brisante Fragen auf. Ungeschwärzte Teile zeigen, dass Warnungen des Ministeriums ignoriert wurden. Zudem soll Spahn falsche Angaben gemacht haben. Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sagte dazu: „Der ungeschwärzte Bericht zeigt schwarz auf weiß: Spahn hat systematisch gelogen.“ Dahmen kritisiert auch die scheinbar bewusste Vernebelung der persönlichen Verantwortung Spahns.
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Der Bericht offenbart noch mehr: Der Bund änderte aufgrund der Recherchen offenbar seine Strategie in laufenden Prozessen gegen Maskenhändler. Dies führte bereits zu einem wichtigen Urteil zugunsten des Bundes, das Milliardenkosten abwenden könnte. Trotzdem bleibt der Fall politisch brisant. Spahns Rolle während der Pandemie wird mehr denn je hinterfragt, und der Druck auf den ehemaligen Minister wächst weiter.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.