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Wolfgang Joop erntet Shitstorm – mit bitteren Konsequenzen: „Auf seine Anzüge verzichte ich ab jetzt sehr gerne“

Wolfgang Joop erntet Shitstorm – mit bitteren Konsequenzen: „Auf seine Anzüge verzichte ich ab jetzt sehr gerne“

wolfgang joop
Modeschöpfer Wolfgang Joop hat nach Kritik an seinen Äußerungen über den früheren Umgang mit Models um Entschuldigung gebeten. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Gregor Fischer

Hamburg. 

Shitstorm gegen Wolfgang Joop!

Der Modemacher mit Braunschweiger Vergangenheit hat in einem Spiegel-Interview umstrittene Aussagen gemacht, die ihm jetzt um die Ohren fliegen. Inzwischen hat sich Wolfgang Joop zwar entschuldigt – aber das scheint vielen nicht zu reichen.

Wolfgang Joops Spiegel-Interview schlägt hohe Wellen

In dem Interview hatte Wolfgang Joop gesagt, als Karl Lagerfelds gestorben ist, habe er geweint, weil damals eine Ära zu Ende gegangen sei und „diese Welt so wunderbar frivol und frigide war. Alles war käuflich. Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer. Und wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten.“ Die Modewelt sie nur wirklich schön, wenn es auch die Sünde gebe.

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Wumms! Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Viele werfen ihm nach diesen Aussagen vor, dass er sexuelle Ausbeutung in der Modewelt verherrlicht und feiere, dass junge Models zur Prostitution gezwungen wurden. Unter anderem bei Instagram muss sich der 76-Jährige einiges anhören. Hier nur ein paar Beispiele:

  • „Kranker Mann! Und so etwas sitzt dann in der Jury von Germanys Next Topmodel.“
  • „Auf seine Anzüge verzichte ich ab jetzt sehr gerne.“
  • „Ich glaub es ja wohl nicht?! Sogar, wenn er wirklich so denkt, wagt er es tatsächlich, ohne eine gewisse Schamhaftigkeit solche ekelhaften Sätze an die Öffentlichkeit zu richten?“
  • „Das ist so unfassbar widerwärtig zerstörerisch!“

Aber auch der Spiegel bekommt sein Fett weg. Dass so ein „abscheulich sexistischer Unterdrückungswahn“ überhaupt veröffentlicht werde, gehe gar nicht, heißt es bei Instagram.

Wolfgang Joop rudert zurück

Drei Tage nach dem umstrittenen Interview versucht sich Wolfgang Joop in Schadensbegrenzung – und entschuldigt sich öffentlich bei all denen, die er verärgert oder verletzt habe.

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Er habe in seinem Kommentar auf die Korruption und Frivolität in der Modewelt der 70er und 80er Jahre hingewiesen. Bedauerlicherweise sei auch der respektlose und missbräuchliche Umgang mit Models damals Bestandteil der Branche.

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Das ist Wolfgang Joop:

  • geboren am 18. November 1944 in Potsdam.
  • 1954 zog die Familie nach Braunschweig, wo der Vater Gerhard als Chefredakteur bei „Westermanns Monatshefte“ arbeitete.
  • nach seinem Abitur am Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig studierte er ab 1966 Kunstpädagogik in Braunschweig. Das Studium brach er ab und arbeitete als Restaurator und Maler.
  • 1970 heiratete er Karin Benatzky mit der er zwei Töchter bekam. Die Ehe wurde 1985 geschieden.
  • Wolfgang Joop stellte 1982 seine erste Kollektion vor.
  • Seitdem gilt Joop! als Lifestyle-Marke und Designer-Label.

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„Meine Aussage bezüglich der Sünde in der Modewelt war im Kontext deplatziert. Hierfür möchte ich an dieser Stelle aufrichtig um Entschuldigung bitten und betonen, dass ich jegliche Form von Machtmissbrauch und Gewalt damals wie auch heute ablehne“, so der Modeschöpfer. Die respektvolle Behandlung eines jeden Menschen stehe für ihn innerhalb als auch außerhalb der Branche an erster Stelle.

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Die Reaktionen auf Joops Entschuldigung fallen unterschiedlich aus – von Hohn und Spott bis hin zu Respekt und Dankbarkeit. Aber eins dürfte klar sein: Einen ruhigen 77. Geburtstag wird Wolfgang Joop am Donnerstag sicher nicht feiern können. (red)