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Braunschweiger entdeckt Wrack-Schild – und kommt einer besonderen Geschichte auf die Spur

Braunschweiger entdeckt Wrack-Schild – und kommt einer besonderen Geschichte auf die Spur

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Ein Braunschweiger hat in einem Museum in Cuxhaven ein besonderes Schild entdeckt – und ist damit einer spannenden Geschichte auf die Spur gekommen. Foto: Museum „Windstärke 10"

Wer ein Museum besucht, wandelt auf den Spuren der Vergangenheit. Gegenständige, Bilder, Fotos, Kleidungsstücke – all diese Dinge erzählen Geschichten, die sonst vielleicht schon längst in Vergessenheit geraten wären.

Auch ein Braunschweiger wollte in die Vergangenheit eintauchen und hat dabei in einem Museum in Cuxhaven eine besondere Entdeckung gemacht. Denn plötzlich stand er einem Stück Heimat gegenüber, mit dem er an diesem Ort wohl nicht gerechnet hatte.

Braunschweiger entdeckt Schild – es erzählt eine besondere Geschichte

Ganz unscheinbar liegt es dort inmitten anderer Relikte, die an ein Unglück erinnern, das sich schon vor mehreren Jahrezehnten zugetragen hat. Es ist in Gold gehalten. Darauf abgebildet ist nicht nur die Aufschrift „Braunschweigische Maschinenbauanstalt“, sondern auch der Braunschweiger Löwe. Doch was hat dieses Schild inmitten alter Wrackteile im Museum „Windstärke 10“ in Cuxhaven zu suchen?

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Das ist die Stadt Braunschweig:

  • liegt im Südosten von Niedersachsen
  • ist die zweitgrößte Stadt in dem Bundesland nach Hannover
  • hat 19 Stadtbezirke und 249.406 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
  • Oberbürgermeister ist Thorsten Kornblum (SPD)

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Die Spur führt in das Jahr 1912, zurück an Bord des Frachtschiffes „Vandalia“. Von Hamburg aus machte sich das Schiff am 4. Oktober auf den Weg nach Südamerika. Voll beladen mit allerlei Maschinen und weiterem Stückgut, mutmaßlich für deutsche Auswanderer. Doch weit sollte das Schiff nicht kommen.

Hinter diesem Schild aus Braunschweig steckt eine besondere Geschichte.
Hinter diesem Schild aus Braunschweig steckt eine besondere Geschichte.
Foto: Adam Ludas

Braunschweig-Fracht auf dem Weg nach Südamerika?

Kurz vor Krautsand kollidierte eine Schwimmdockhälfte mit dem Frachtdampfer. Schnell sank das Schiff und riss zwei Besatzungsmitglieder in den Tod, wie es in dem Buch „Schatzdampfer Vandalia – Untergang, Prozess und Räumung“ heißt.

Jahrzehntelang lag das Schiffswrack auf dem Grund der Elbe. Eine Zeitkapsel, umschlossen von Wasser. Bis zum Jahr 1977, als das Wrack aufgrund einer geplanten Flussvertiefung weichen musste. Taucher machten sich ans Werk und bargen allerlei Ladung. Darunter auch das Schild der „Braunschweigischen Maschinenbauanstalt“ (BMA), das nun seinen Platz im Museum in Cuvhaven gefunden hat.

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Braunschweig – ein Stück Geschichte im Museum

Die BMA kann auf eine mehr als 160 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Damals wie heute gilt der Schwerpunkt des Unternehmens der industriellen Zuckerherstellung. Was genau das Schild auf dem Schiff zu suchen hatte und welches Produkt vielleicht nach Südamerika geliefert werden sollte, lässt sich heute nicht genau sagen.

Doch so viel steht fest: Ein Stück Braunschweig war ganz offenbar auf dem Weg in ein anderes Land – und ist durch die Kollision bei Krautsand ein Teil Geschichte. Und diese Geschichte wird im Museum „Windstärke 10“ in Cuxhaven erzählt.