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9-Euro-Ticket in Braunschweig: Droht Chaos? BSVG spricht Klartext

9-Euro-Ticket in Braunschweig: Droht Chaos? BSVG spricht Klartext

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© picture alliance / Hauke-Christian Dittrich/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Braunschweig. 

Der Startschuss für das 9-Euro-Ticket ist gefallen – ab sofort gilt es offiziell! Allein in Braunschweig sind seit dem Vorverkaufsstart in der vergangenen Woche 17.500 Tickets über den „Verkaufstresen“ gegangen. Das Interesse ist also groß.

Steht natürlich die Frage im Raum, ob das nicht auch zu Chaos führen kann. Im Gespräch mit News38 hat die Braunschweiger Verkehrs-GmbH erklärt, wie sie sich auf einen möglichen Fahrgast-Ansturm vorbereitet – und wo die Grenzen liegen.

Braunschweig: 9-Euro-Ticket beliebt in der Region

Das Prinzip des 9-Euro-Tickets ist simpel: Du kaufst es für 9 Euro und kannst damit den gesamten Monat sowohl den ÖPNV als auch die Regionalverbindungen der Deutschen Bahn, Metronom und Co. nutzen. Das kann gerade in Zeiten der steigenden Spritpreise vor allem eine Entlastung für diejenigen sein, die ansonsten oft mit dem Auto unterwegs sind. Vorausgesetzt natürlich, es gibt die passenden Verbindungen.

Doch so gut wie die Idee auch ist, ist sie auch mit einem erheblichen Aufwand für ÖPNV, Deutsche Bahn und andere Unternehmen verknüpft. Schließlich musste alles sehr schnell auf die Beine gestellt werden. Kurz vor dem Startschuss stellen sich dadurch natürlich einige Fragen. Gibt es überhaupt genug Busse und Bahnen? Genug Personal?

Ab sofort gilt das 9-Euro-Ticket! Doch kann das zu Chaos in Braunschweig führen? (Archivbild)
Ab sofort gilt das 9-Euro-Ticket! Doch kann das zu Chaos in Braunschweig führen? (Archivbild)
Foto: picture alliance / Hauke-Christian Dittrich/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Droht Chaos durch das 9-Euro-Ticket? BSVG will Situation „genau beobachten“

Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH will die Situation „genau beobachten“, heißt es auf Nachfrage von News38. Vorab einzuschätzen, was passiert, sei schlichtweg nicht möglich, weil es eine vergleichbare Situation noch nicht gegeben hat. Bedeutet also, es müssen erst einmal Erfahrungswerte gesammelt werden.

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Eine Erfahrung, die die BSVG aber über die Jahre gemacht hat, ist die, dass im Sommer generell weniger Menschen den ÖPNV nutzen als beispielsweise im Winter. Die Sorge vor einem zu großen Ansturm sei dementsprechend geringer. Erst einmal seien also Kapazitäten für zusätzliche Fahrgäste da.

Mit Blick auf die Sommerferien hat sich das Unternehmen auch etwas überlegt. Dann soll die Anbindung zum Hauptbahnhof verstärkt werden. Konkret bedeutet das, dass die Linie 10 Fahrgäste von 14 bis 18 Uhr alle 15 Minuten dorthin bringen wird, statt im üblichen 30-Minuten-Takt.

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HIER sind auch der BSVG die Hände gebunden

Ab einem bestimmten Punkt seien aber auch der BSVG die Hände gebunden: „Auf Engpässe kann nur sehr begrenzt reagiert werden, da keine zusätzlichen Personal- und Fahrzeugressourcen so kurzfristig und für diesen kurzen Zeitraum vorhanden sind.“ Doch trotz dieser Tatsache sieht die BSVG viel Potential in dem Ticket. „Es ist eine großartige Möglichkeit, viele neue Fahrgäste für den ÖPNV (zurück-)zugewinnen.“ Die Hoffnung: Auch nach den drei Monaten soll der Effekt des 9-Euro-Tickets eine „große Wirkung“ haben.

Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH arbeite deshalb schon im Hintergrund an Aktionen, um die Fahrgäste auch langfristig wieder an sich zu binden. „Voraussetzung hierfür ist jedoch auch eine langfristige Sicherung der FInanzierung des ÖPNV durch Bund und Land. Sonst wird das 9-Euro-Ticket nicht mehr als ein Strohfeuer sein können“, betont die BSVG.

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