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Braunschweig: Katzenquäler terrorisiert Vierbeiner! „Es verschwinden immer mehr“

Braunschweig: Katzenquäler terrorisiert Vierbeiner! „Es verschwinden immer mehr“

Braunschweig Katze
© IMAGO / Panthermedia

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Braunschweig. 

Zur Zeit müssen viele Katzenbesitzer in Braunschweig und Umgebung die Hölle durchmachen: Ihre geliebten Streuner kehren von einem Ausflug nicht mehr nach Hause zurück.

Der Katzenschutzverein hat einen schlimmen Verdacht: Ein Tierquäler treibt in Braunschweig sein Unwesen. Denn einige Samtpfoten wurden schwer verletzt oder gar tot in Hütten aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft hat einen Verdächtigen – doch der ist noch auf freiem Fuße.

Polizei Braunschweig findet verletzte Katzen in Hütten eingesperrt

Seit Anfang des Jahres verschwinden immer mehr Katzen in Braunschweig und Umgebung. Im Raum Vechelde werden normalerweise im Jahr immer etwa vier bis fünf Katzen als vermisst gemeldet – diese Zahl wurde schon im Februar überschritten.

News38 hat sich mit Angelika Malik, der 1. Vorsitzenden des Katzenschutz Braunschweig, unterhalten. Sie erzählt von einem schrecklichen Vorfall, der nur einige Zeit zurück liegt: Zehn der verschollenen Fellnasen konnten von der Polizei und dem Veterinäramt gefunden werden. Sie waren in zwei verschiedene Holzhütten gesperrt gewesen und in schlimmen Zuständen! Einige Katzen hatten Verletzungen und Knochenbrüche, andere waren stark dehydriert. Doch es kommt noch schlimmer…

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Katzenquäler vergrößert sein Tatgebiet in Braunschweig

In einer Hütte wurde eine tote Katze gefunden, im Außenbereich lagen sogar zwei weitere, bereits stark verweste Katzenleichen.

„Einige andere Katzen, die sonst regelmäßig wieder nach Hause kamen, kehrten erst nach Tagen, ein Kater sogar erst nach vier Wochen zurück. Alle abgemagert und teilweise dehydriert“, erzählt die Tierschützerin im Gespräch mit News38 weiter.

Die Samtpfoten waren bis Anfang Juni aus den Bereichen Wetdlenstedt, Bortfeld, Vechelde, Sierße, Denstorf, Klein Gleidingen, Groß Gleidingen, Braunschweig-Weststadt, Lehndorf und Lamme verschwunden. Es gibt sogar schon einen Tatverdächtigen aus Wetdlenstedt (Kreis Peine)! „Im Juni/Juli verlegte er seinen Aktionsbereich in den Bereich Kralenriede/Querum und hat dort wohl mindestens zwei leerstehende Gartenhütten bezogen“, so Malik. „In einer dieser Hütten wurde am 3. Juli ein Kater gefunden, der seit dem 28. Juni 2022 vermisst wurde.“

Katzenquäler aus Braunschweig weiterhin auf freiem Fuß

Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig bestätigte auf News38-Nachfrage, dass gegen den Mann wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt wird. Ihm drohen Strafen von einer Geldstrafe bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe. Allerdings sind der Staatsanwaltschaft bisher nur Taten aus dem Bereich Peine und Vechelde bekannt.

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Schon gesehen?

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„Angesichts der laufenden Ermittlungen möchten wir derzeit keine näheren Angaben zu der Vorgehensweise des Täters machen“, erklärt Wolters gegenüber News38. „Erst wenn die Ermittlungen abgeschlossen sein werden, können wir seriös beurteilen, wie oft es zu Tierquälereien durch den Beschuldigten gekommen ist.“ Auch kann aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht gesagt werden, wie die Staatsanwaltschaft auf den mutmaßlichen Tierquäler aufmerksam geworden ist. Er befindet sich aber noch auf freiem Fuß, weil es keinen Haftgrund gibt: Es besteht weder Flucht-, noch eine Verdunklungsgefahr.

„Jemand kann auch in Untersuchungshaft genommen werden, wenn die Gefahr besteht, dass er vor der Aburteilung einer begangenen Straftat weitere, gleichgelagerte Straftaten begeht“, erklärt der Staatsanwalt. „Allerdings sieht der Gesetzgeber diese Möglichkeit nur für bestimmte (schwere) Straftaten vor. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz fallen da nicht drunter.“

Deshalb empfiehlt dir Angelika Malik vom Katzenschutz weiterhin Anzeige bei der Polizei zu erstatten, wenn deine Samtpfote ungewöhnlich lange weg ist und sie auch nicht von anderen gesehen wurde. Vor allem aber bei Totfunden sollten die Einsatzkräfte eingeschaltet werden. „Leider wurde dies in der Vergangenheit nur selten gemacht. In letzter Zeit wurde jedoch sehr häufig Anzeige erstattet und Strafantrag gestellt“, so die Tierschützerin. Sie gibt noch den Tipp, dass Anzeigen auch online bei der Polizei Braunschweig gestellt werden können. (mbe)