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Hochzeit in Braunschweig: Beliebte Tradition wird zu „furchtbarem Albtraum“

Wer heiratet, hofft auf eine unvergessliche Hochzeit. Auch in Braunschweig greifen Paare zu einer umstrittenen Tradition.

Hochzeitstauben Braunschweig
© IMAGO / Panthermedia

Hochzeit

Diese Fakten wusstest du garantiert noch nicht.

Wer den Schritt vor den Altar wagt und eine große Hochzeit feiert, will, dass der Tag unvergesslich wird. Für immer halten soll die Ehe ebenfalls. Um auf Nummer sicher zu gehen, gibt es auch in Braunschweig jede Menge Traditionen.

Ein immer noch beliebter Brauch ist es, weiße Hochzeitstauben fliegen zu lassen. Doch entlassen Ehepaare die Tiere in den Himmel, beginnt für die Tauben meistens ein Albtraum. Braunschweiger Tierschützer raten jetzt dringend von der Tradition ab – und berichten von wahren Horror-Szenarien für die Tauben.

Hochzeit in Braunschweig: Tauben in Gefahr

Weiße Tauben am Tag der Hochzeit fliegen zu lassen, wird immer beliebter. Weil Tauben ihr ganzes Leben nur einen Partner haben, hoffen frischgebackene Eheleute, dass sich die Treue durch das Fliegen lassen auf sie überträgt.

Für die Tierschützer von „Stadttiere“ in Braunschweig ist das allerdings „nicht zeitgemäß und verbessert ganz sicher keine Ehe.“ Vielmehr „verwandelt es das Leben vieler Tauben in einen furchtbaren Albtraum“, wie der Verein auf News38-Nachfrage erklärt.

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Denn durch das angezüchtete weiße Gefieder, Federpuscheln an den Füßen oder die extrem kurzen Schnäbel würden die Tauben in der freien Natur gar nicht überleben können. Nach Hause finden, könnten sie ebenfalls nicht. Durch die helle Farbe seien sie außerdem schnelle Beute. Manche Hochzeitstauben seien derart überzüchtet, dass sie nicht mal mehr fliegen könnten.

Braunschweiger kritisieren Tradition

Was für die Eheleute als schönster Tag im Leben beginnt, entpuppt sich für die Tauben als wahrer Horror. „Die Tiere landen nach ‚Gebrauch‘ meist völlig orientierungslos auf dem nächsten Dach.“ Das Straßenleben sei ihn gänzlich fremd, auch haben sie noch nie selbst Futter gesucht. Für die Tradition finden die Tierschützer klare Worte: „Der Auflass von Hochzeitstauben ist meiner Meinung nach unsinnig, weltfremd und nicht artgerecht.“

Für die Tauben sei die Freilassung auf Hochzeiten mit extrem viel Stress verbunden. Niemals würden sich die Tiere daran gewöhnen, ständig von fremden Menschen angefasst zu werden. „Tauben möchten lieber Zuhause in ihrem Heimatschlag bei ihrem Partner und dem Nachwuchs sein, als auf Hochzeiten für zweifelhafte Gründe missbraucht zu werden.“


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Dass die Schilderung bittere Realität sind, zeigt ein Fund aus Braunschweig. Eine Braunschweigern hat hier vor wenigen Tagen eine völlig entkräftete Hochzeitstaube in ihrem Garten entdeckt – und sie glücklicherweise noch vor ihrer Katze retten können, wie sie auf Facebook schreibt.