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Weihnachtsmarkt in Braunschweig: Schock nach Preis-Explosion! Stadt spricht Klartext – „Überschreitet jedes Maß“

Die Stadt Braunschweig ist geschockt: Eine Preis-Explosion könnte tatsächlich für eine „stille Nacht“ auf dem Weihnachtsmarkt sorgen.

Weihnachtsmarkt Braunschweig
© imago/Westend61

Braunschweig:

Das ist die Löwenstadt

Kalte Temperaturen, ein warmer Glühwein in der Hand, im Hintergrund trällert ein Chor „Stille Nacht“. Dieses besinnliche Szenario gehört für viele Braunschweiger einfach zum Weihnachtsmarkt.

Doch still wird es auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes. Denn für entsprechende Chor- und Musik-Auftritte bittet die Gema jetzt ordentlich zur Kasse.

Weihnachtsmarkt in Braunschweig: 15-fache Preis-Explosion

Keine Chor- und Musik-Auftritte plane das Braunschweiger Stadtmarketing für den Weihnachtsmarkt 2023. „Das vielfältige Musikprogramm ist dieses Jahr in Gefahr“, heißt es in einer Mitteilung. Das Problem: Die Gema. Die Verwertungsgesellschaft für Musikschaffende bittet in diesem Jahr ordentlich zur Kasse, wenn Weihnachts-Lieder, wie „Stille Nacht“, „Do They Know It’s Christmas“ oder „Let It Snow, Let It Snow“ geträllert werden.

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„Für den Braunschweiger Weihnachtsmarkt bedeutet das eine Kostensteigerung um das 15-Fache“, wie es weiter heißt. In Summe sind das 18.000 Euro Mehrkosten. „Das ist weit mehr als die Musikgruppen selbst bekommen“, so Stadtmarketing-Chef Gerold Leppa. Doch wie kommt es zu den explosionsartigen Preissteigerungen?

„Weihnachtsmarkt ist kein Open-Air-Konzert“

Normalerweise gelten für Weihnachtsmärkte gesonderte Gebühren-Regeln. Berechnet hat die Gema dabei die Lizenz-Gebühren mit einem Schlüssel, der nur die tatsächliche Auftritts- und Publikumsfläche umfasste. Jetzt soll dafür allerdings die gesamte Weihnachtsmarkt-Fläche genutzt werden.

Leppa versteht den Grund für den geänderten Berechnungs-Schlüssel einfach nicht: „Der Weihnachtsmarkt ist ja kein Open-Air-Konzert.“ Für den Stadtmarketing-Chef steht fest: „Die Gema überschreitet aus meiner Sicht hier jedes Maß und ich bin froh, dass der Deutsche Städtetag das auch so sieht.“

Aktuell gebe es Gespräche mit der Gema, unter anderem mit dem Deutschen Städtetag, der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland und der Bundesvereinigung der Musikveranstalter e. V. – denn die angezogenen Tarifgebühren sind bundesweit für viele Weihnachtsmärkte ein Problem.

Gema knickt nicht ein

Trotzdem knicke die Gema nicht ein: „Es bleibt grundsätzlich bei der Kostenerhöhung, auch wenn angekündigt wurde, dass wir im Nachhinein auf eine eventuelle Reduzierung hoffen könnten“, so Gerold Leppa weiter.


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In Braunschweig fehle es aber an Planungs-Sicherheit. „Wenn die Lage so bleibt, müssen wir in diesem Jahr leider auf Musikgruppen auf dem Markt verzichten“, macht Leppa deutlich. Trotzdem hoffe man, dass Chor-Auftritte im kommenden Jahr 2024 wieder möglich sind. „Das gehört doch einfach dazu.“ 

Bleibt abzuwarten, ob die Gespräche auf Bundesebene noch rechtzeitig Lösungen bringen. Ganz still wird es jedenfalls nicht in Braunschweig. Immerhin finden zahlreiche Auftritte am Dom statt. Alternativ kannst du auch den besinnlichen Liedern der Straßenmusiker lauschen.