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Braunschweig: Weltweiter Medien-Ansturm bei Prozess um Maddie McCann-Verdächtigen! „Viele Zweifel“

Der Prozess um den Maddie-Verdächtigen Christian B. schlägt hohe Wellen. Medien drängelten und quetschten sich am Freitag ins Landgericht Braunschweig.

Braunschweig
© picture alliance/dpa/dpa Pool

Maddie McCann: Das ist der Hauptverdächtige Christian B.

Auch viele Jahre nach ihrem spurlosen Verschwinden ist noch unklar, was genau mit Maddie McCann geschah. Wir erklären, was es mit dem Hauptverdächtigen Christian B. auf sich hat.

Am Freitag (16. Februar) waren die Augen der Medienwelt nur auf Braunschweig gerichtet. Doch auch vor dem Landgericht war richtig was los. In der Münzstraße war kaum ein Durchkommen. Fast 40 Minuten später musste der Prozess um den Maddie-Verdächtigen Christian B. starten.

Der Medien-Trubel aus England, Portugal und ganz Deutschland ließ einen pünktlichen Start in Braunschweig einfach nicht zu. Doch warum ist der Andrang so riesig – obwohl es gar nicht um Maddie McCann geht? Und: Wie blickt die restliche Welt auf Christian B.?

Braunschweig: „Schlimmer als beim Rocker-Prozess“

Um 9 Uhr sollte es am Freitag am Braunschweiger Landgericht losgehen. Christian B. muss sich wegen schwerer Vergewaltigung und Kindes-Missbrauch verantworten (wir berichteten). Um Maddie McCann sollte es in dem Prozess allerdings nicht gehen.

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Trotzdem war der Andrang am Freitagmorgen riesig – nicht nur deutschlandweit. Auch international sorgte die Anklage des Maddie-Verdächtigen für Schlagzeilen. Manche Medien-Vertreter standen seit 7 Uhr vor dem Landgericht. Der Einlass gestaltete sich schwierig: Drängeln, quetschen und drücken brachten alles nichts. „Das ist schlimmer als beim Rocker-Prozess“, platzt Christian B.s Verteidiger Philipp Marquort vor dem Landgericht heraus.

Das denkt die Welt über Christian B.

Fast 40 Minuten später als geplant, eröffnete die Richterin dann die Verhandlung. Nur ganze neun Minuten dauerte der Prozess-Tag (hier mehr lesen). Doch wieso schlägt die Anklage, die gar nicht Maddie McCann betrifft, international so hohe Wellen? Das Verschwinden der damals dreijährigen Madeleine sorgte für großes Aufsehen. 2007 verschwand das kleine Mädchen aus einem Ferien-Ressort in dem portugiesischen Ort Praia de Luz – 17 Jahre später ist immer noch nicht klar, was mit Maddie passiert ist. Entsprechend groß sei das Interesse der Engländer, wie BBC-Korrespondentin Jessica Parker gegenüber News38 verrät.

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Dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig seit mehr als drei Jahren fest davon überzeugt ist, dass Christian B. das kleine Mädchen getötet hat, halte das Interesse seither am Leben, wie Emma Murphy von „itv news“ ergänzt. Trotz dessen es keine stichhaltigen Beweise gibt.“Jeder in England fragt sich bis heute, was mit Maddie McCann passiert ist“, sagt sie. Sie macht auch deutlich: „Nur wegen Maddie ist das Interesse an dem aktuellen Vergewaltigungsprozess überhaupt da, so traurig das ist.“

„Jetzt kennt jeder Braunschweig“

Ebenso in Portugal verfolgt man den Fall Maddie McCann auch 17 Jahre später noch immer. Andreia Jorge Luís von CNN Portugal ist mit ihrem Kamera-Team vor Ort. Doch die Portugiesen blicken skeptisch auf die Schuld von Christian B.: „Es gibt viele Zweifel in Portugal“, wie Jorge Luis News38 sagt. Viele Zweifel darüber, dass Christian B. tatsächlich Maddie McCann getötet hat. Was sich viele fragen würden: „Wieso ist er bislang nicht angeklagt worden, wenn er es doch war?“


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Der Ferien-Ort Praia de Luz habe seit dem Maddie-Fall keine Tourismus-Probleme. Der Ort sei wunderschön, erklärt die CNN-Moderatorin.

Was sie auch sagt: Braunschweig war ihr vorher kein Begriff. Sie sei überrascht, wie groß die Stadt sei. Doch mit dem Prozess um den Maddie-Verdächtigen Christian B. sei eines auch in Portugal ganz klar: „Jetzt kennt jeder Braunschweig.“ So traurig der Anlass auch sein mag.