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Braunschweig: Wende im Prozess um Maddie-Verdächtigen! Neue Zeugin könnte alles verändern

Im Prozess um den Maddie-Verdächtigen Christian B. hat die Verteidigung in Braunschweig eine Zeugin ins Spiel gebracht, die alles verändern könnte.

Braunschweig
© picture alliance/dpa/dpa Pool

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Die Verteidigung von Christian B. hat am zweiten Verhandlungstag in Braunschweig für einen weiteren Hammer gesorgt.

Eine neue Zeugin könnte den Braunschweiger Prozess um den Maddie-Verdächtigen ins Wanken bringen. Was sie behauptet, ist kaum zu fassen.

Braunschweig: SIE könnte den Fall zum kippen bringen

Friedrich Fülscher kündigte es nach dem ersten Prozesstag schon an: „Es wird nicht langweiliger“, sagte er am Freitag, den 16. Februar, nach der Verhandlung. Und der Verteidiger von Christian B. hat nicht zu viel versprochen. Eine Woche später, am 23. Februar, überhäufte das Verteidiger-Team das Gericht zunächst mit Anträgen.

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Knapp drei Stunden lang haben die Verteidiger Friedrich Fülscher, Dennis Bock und Philipp Marquort seitenlange Anträge begründet. Ihren letzten konnte die Verteidigung nicht mehr vollständig vortragen. Die Vorsitzende beendete den Prozesstag mittendrin, nachdem Friedrich Fülscher um zehn Minuten Pause bat.

BKA-Ermittler am Pranger – „persönliche Rechnung“

Davor brachte ein Antrag allerdings eine Zeugin ins Spiel. Eine Zeugin, die alles verändern könnte, die bittere Behauptungen aufstellt. Es handelt sich um eine Ex-Mitarbeiterin vom Bundeskriminalamt. Die ehemalige BKA-Technikern habe Friedrich Fülscher eine E-Mail geschickt. Im Anhang ein Arbeitszeugnis aus dem August 2023 von ihr. Stets vorbildlich und engagiert habe sich die Frau verhalten. Jetzt soll sie gegen Ex-Kollegen ausgepackt haben.

Denn die Frau behauptet, dass sie die Zelle von Christian B. in der JVA Kiel mit Abhörtechnik verwanzt hätte. Außerdem sagt sie, dass zwei Kollegen ihr gegenüber gesagt hätten, dass sie „noch eine persönliche Rechnung“ mit dem Maddie-Verdächtigen offen hätten und deshalb „noch etwas anderes vorhaben“.

„Lauschangriff“ könnte alles kippen

Nicht nur die Zelle auch die Anwalts-Telefonate sollen abgehört worden sein. Fülscher spricht von einem „Lauschangriff“, der für ihn „ein rechtsstaatliches Verfahren“ komplett infrage stellt. Im Klartext: Der Prozess könnte platzen. Denn das Abhören der Telefonate zwischen Mandant und Verteidiger ist nicht erlaubt.


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Dafür, dass der Prozess platzt, muss aber noch einiges passieren. Das Gericht muss dem Antrag, die Zeugin zu hören, erst einmal stattgeben und prüfen, ob es tatsächlich Abhörmaßnahmen gegeben hat. Noch ist im Prozess gegen Christian B. also alles offen. Trotzdem dürfte es weiterhin spannend bleiben.

Der Prozess geht am 1. März weiter.