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Job-Beben bei Oettinger in Braunschweig! Es trifft Dutzende Mitarbeiter

Die Traditionsbrauerei in Braunschweig steht vor massiven Veränderungen. Es geht um 150 Arbeitsplätze. Mehr Infos hier.

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Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Drastischer Einschnitt bei Oettinger in Braunschweig! Der Getränkehersteller plant, seine Produktion am Standort in Niedersachsen bis Frühjahr 2026 weitgehend einzustellen. Das Unternehmen will wesentliche Teile der Fertigung nach Oettingen und Mönchengladbach verlagern.

Für die Beschäftigten in Braunschweig bedeutet das einen massiven Umbruch. Rund 150 Mitarbeiter in der Herstellung und Abfüllung sind betroffen. Die Entscheidung trifft die Region hart – denn der Standort gilt seit Jahren als fester Bestandteil der lokalen Industrie.

Braunschweig: Verlagerung trifft eingespieltes Team

Laut Oettinger sollen nur Teile der Logistik und Materialwirtschaft in Braunschweig verbleiben. CEO Stefan Blaschak betont: „Ein Abbau unserer hauseigenen Überkapazitäten ist unvermeidlich.“ Der Grund: Die Auslastung der Anlagen ist seit Jahren rückläufig. Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit steigenden Kosten und verändertem Konsumverhalten.

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Die Entscheidung zur Verlagerung sei nicht leichtgefallen. Blaschak sagt: „In Braunschweig hat man es immer perfekt verstanden, über alle Gebindearten hinweg mit der Komplexität unseres Portfolios zuverlässig umzugehen.“ Dennoch hätten die älteren Anlagen dort eine umfassende Generalüberholung benötigt.

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Die betroffenen Mitarbeitenden in Braunschweig sollen – vorbehaltlich der Zustimmung des Betriebsrats – in eine Transfergesellschaft überführt werden. Ziel ist eine befristete Weiterbeschäftigung zur beruflichen Neuorientierung. Blaschak: „Wir wären froh, mit der Transfergesellschaft eine solide Überbrückungsphase anbieten zu können.“

Druck durch Tarifkonflikt

Die Ankündigung erfolgt während laufender Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der Ton ist rau. Blaschak kritisiert: „Die exorbitanten Entgeltforderungen der NGG sowie ihre aggressive Verhandlungstaktik, zu Streiks aufzurufen und durch die Betriebsräte trotz übervoller Auftragsbücher in einem Saisonbetrieb Mehrarbeit zu verweigern, ist angesichts der verheerenden Absatzlage unserer Branche völlig realitätsfern und unternehmensschädigend.“


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Die geplante Maßnahme ist Teil eines umfassenden Effizienzprogramms. Oettinger will sich vom klassischen Brauereibetrieb zum innovativen Getränkeunternehmen entwickeln. Zwar ist das Unternehmen laut Blaschak „trotz insgesamt gesunkenen Absatzes endlich wieder rentabel“. Doch um das eigene Preisversprechen halten zu können, müsse man sich „den Marktgegebenheiten anpassen. Und zwar nicht erst wieder dann, wenn es fast zu spät ist. Sondern schon heute, geplant und selbstbestimmt.“ Für Braunschweig bleibt die Entscheidung ein schwerer Schlag.