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Nach Oettinger-Beben in Braunschweig hat die Gewerkschaft auf den Tisch! „Werden kämpfen“

Nach der angekündigten Schließung von Oettinger in Braunschweig regt sich massiver Widerstand. Die Gewerkschaft findet deutliche Worte.

Oettinger in Braunschweig
© IMAGO/Arnulf Hettrich

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Ein alteingesessenes Unternehmen in Braunschweig steht vor einem harten Einschnitt! Der Getränkehersteller Oettinger will seine Produktion am Standort in Niedersachsen bis Frühjahr 2026 weitgehend einstellen (>>> wir berichteten). Die Entscheidung betrifft rund 150 Mitarbeitende in der Herstellung und Abfüllung. Seit Jahrzehnten ist die Brauerei in Braunschweig Teil der lokalen Industrie. Jetzt droht das Aus – zumindest für einen Teil der Belegschaft.

Die Produktion soll nach Unternehmensangaben nach Oettingen und Mönchengladbach verlagert werden. In Braunschweig bleiben nur Teile der Logistik und Materialwirtschaft. Die Entscheidung sorgt für Empörung in der Region. Und auch die Gewerkschaft äußert sich jetzt!

Oettinger in Braunschweig erklärt Schritt – „Unvermeidlich“

Oettinger-CEO Stefan Blaschak begründet die Schließung in Braunschweig mit wirtschaftlichen Problemen. „Ein Abbau unserer hauseigenen Überkapazitäten ist unvermeidlich“, erklärt er. Die Auslastung der Anlagen sei seit Jahren rückläufig. Hinzu kämen steigende Kosten und ein verändertes Konsumverhalten.

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Für die betroffenen Beschäftigten in Braunschweig ist eine Transfergesellschaft geplant. Diese soll – vorbehaltlich der Zustimmung des Betriebsrats – eine befristete Weiterbeschäftigung zur beruflichen Neuorientierung ermöglichen. Blaschak betont: „Wir wären froh, mit der Transfergesellschaft eine solide Überbrückungsphase anbieten zu können.“

NGG schlägt Alarm

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zeigt sich kämpferisch. Gewerkschaftssekretär Alexander Nimptsch stellt klar: „Wir stehen da ganz klar an der Seite der Beschäftigten der Oettinger Brauerei in Braunschweig und werden für den Erhalt des Standortes kämpfen.“ Für die NGG ist der Standort in Braunschweig unverzichtbar: „Es handelt sich bei Braunschweig um einen hoch professionellen Standort, zudem den einzigen der Brauerei mit einem Logistikzentrum in Norddeutschland.“

Laut NGG besteht noch Gesprächsbedarf. „Da es sich momentan um eine Absichtserklärung der Geschäftsführung handelt, gehen wir davon aus, dass wir über diese Planungen in Verhandlungen gehen können“, so Nimptsch weiter. Investitionen seien nötig – nicht nur in Braunschweig, sondern in ganz Deutschland.

Wut in den sozialen Medien

In sozialen Netzwerken äußern sich viele Nutzer empört. „Der Laden läuft, wird aber trotzdem dicht gemacht. Was eine Sauerei“, schreibt ein User auf Facebook. Ein anderer erinnert sich: „Hatten früher mal ein richtig geiles Cola-Bier, dann haben sie die Rezeptur geändert, von da an war es nur Mist.“ Auch das Argument der Kapazitäten überzeugt viele nicht: „…trotz übervoller Auftragsbücher… wird der Standort geschlossen.“


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Noch ist unklar, wie es für die Mitarbeitenden in Braunschweig weitergeht. Die Gewerkschaft signalisiert Gesprächsbereitschaft – und Widerstand. Der Fall zeigt: Auch ein gut ausgelasteter Standort wie Braunschweig ist vor drastischen Einschnitten nicht sicher.