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Kreis Gifhorn: Todesfalle Mittellandkanal – traurig, was ein Mann immer wieder aus dem Wasser ziehen muss

Kreis Gifhorn: Todesfalle Mittellandkanal – traurig, was ein Mann immer wieder aus dem Wasser ziehen muss

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Todesfalle Mittellandkanal? Foto: picture alliance / dpa | Robert B. Fishman

Abbesbüttel. 

Immer wieder kommt es zu dramatischen Szenen im Kreis Gifhorn. Gerade zur Sommerzeit nutzen Zwei- und Vierbeiner den Sprung in den Mittellandkanal zur Abkühlung.

Doch das ist sehr gefährlich und streng verboten! Im Kreis Gifhorn drohen deshalb jährlich viele Tiere zu ertrinken.

Kreis Gifhorn: Schwimmen im Mittellandkanal fordert viele Leben

Schon oft gelang es Sabine und Peter Rutke das Unheil abzuwenden. Ihr Haus mit Teich befindet sich direkt am Mittellandkanal in Abbesbüttel (Kreis Gifhorn). Doch so schön es auch klingt, ist es das leider nicht immer.

Wie das Ehepaar in der NDR-Reportage „Hallo Niedersachsen“ erzählt, müssen sie mehrmals im Jahr tote Tiere aus ihrem Teich fischen, die aus dem Mittellandkanal angespült werden. Peter Rutke erinnert sich an drei Rehe, einen Dachs und unzählige Maderhunde. Doch ein Fund blieb ihm besonders im Gedächtnis.

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Das ist der Mittellandkanal:

  • wurde von 1906 bis 1942 erbaut
  • mit 325,3 Kilometern Länge die längste künstliche deutsche Wasserstraße
  • verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit Weser, Elbe und dem Elbe-Havel-Kanal
  • fließt durch Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
  • Abzweigungen und Kreuzungen: Weser, Leine, Elbe-Seitenkanal, Elbe

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Er machte mit seinem Hund einen kleinen Paddelausflug über den großen Teich, als er plötzlich ein Fellbuschel an der Oberfläche treiben sah. „Wir haben erstmal ein Reh vermutet. Als wir das mit dem Paddel dann hochgehoben haben, haben wir schon an den Pfoten gesehen: Das ist kein Reh, das ist ein Wolf“, erzählt er.

Kreis Gifhorn: So kannst du Wildtieren helfen

Bei ihren Spaziergängen am Mittellandkanal hat das Ehepaar schon öfter beobachtet, wie Wildtiere in den Kanal sprangen, um ans andere Ufer zu schwimmen. Allerdings rutschten sie an den steilen Wänden immer ab, sodass sie im Wasser festhingen. Wenn sie die Kraft verlässt, ertrinken sie.

Für Menschen gibt es darum alle 50 Meter eine rettende Treppe – für Tiere nur alle paar Kilometer einen sogenannten Wildausstieg. Deshalb hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mittellandkanal durchgehende Wildschutzzäune errichtet. Doch wie der NDR schnell feststellte haben die ziemlich viele Löcher. Auf Nachfrage hieß es, dass die Stürme im Februar für die Schäden verantwortlich seien und schnellstmöglich behoben werden sollen.

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Wenn du bei deinem Spaziergang am Mittellandkanal ein schwimmendes Tier entdeckst, solltest du schnellstmöglich die Feuerwehren aus dem Kreis Gifhorn benachrichtigen. Wie in der NDR-Reportage zu sehen ist, bereiten die sich auf Rettungsaktionen von Wildtieren ausgiebig vor. (mbe)